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Konfliktforschung: Ein Beitrag zu unserer Sicherheit

Wien, 25. April 2017  - Gegen 14 Uhr läutet das Telefon von Brigadier Walter Feichtinger: Der ORF lädt ihn als Studiogast in die “Zeit im Bild 2” ein. Er soll um 22 Uhr für rund eine halbe Million Zuseher die Situation rund um die Kampfhandlungen in der syrischen Stadt Aleppo erklären.

Lagebild im Analyseraum

"Sofort nach diesem Anruf informiere ich mein Team und berufe für 16 Uhr eine Besprechung ein”, schildert Feichtinger. Seine Mitarbeiter geben ihm aktuelle Details und sprechen über die Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg. Das alles findet im extra dafür eingerichteten Analyseraum des Institutes für Friedenssicherung und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie statt. "Dort schauen wir uns auf digitalen Karten den Frontverlauf der Konfliktparteien an", so Feichtinger.

Auch der bewährte "Sandkasten" wird eingesetzt, um bestimmte Situationen angreifbar zu machen. In Feichtingers Institut befasst sich jeder der 15 Mitarbeiter mit einer bestimmten Region. Der Fokus liegt auf Gebieten, in die Soldaten im Rahmen einer Auslandsmission entsandt werden können. So werden der arabische Raum, Nord- und Westafrika, Naher und Mittlerer Osten oder der Balkan bearbeitet. Für weitere Gebiete unterstützen Gastforscher das Team.

Das Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement berät österreichische Ministerien und Behörden in punkto Sicherheitspolitik. Lehrtätigkeit an Universitäten sowie Öffentlichkeitsarbeit, wie der Auftritt in der Zeit im Bild, sind weitere Schwerpunkte der Forschungseinrichtung in der Wiener Stiftgasse.

Video-Serie auf Social Media

In zahlreichen Publikationen, etwa der Zeitschrift "IFK Spiegel" werden die Erkenntnisse veröffentlicht. Und in der neuen Video-Serie "Feichtinger kompakt" präsentiert Brigadier Feichtinger auf den Social-Media-Kanälen des Bundesheeres Analysen, Hintergründe und Zusammenhänge zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen.

Experten des Instituts geben darüber hinaus den Kommandanten von Auslandsmissionen vor deren Entsendung die benötigten detaillierten Informationen über die Lage im Einsatzgebiet und auch über die kulturellen Besonderheiten vor Ort.

“Europäische Brille”

Kern der Arbeit für die Erstellung der Expertisen ist die Verarbeitung von Informationen aus Krisenregionen. Die 'Europäische Brille' sei dabei von zentraler Bedeutung, so Feichtinger. Aus der Zusammenschau aller Informationen und Lagebilder leitet Feichtinger mit seinem Team dann die Analysen mit dem Fokus auf die Bedürfnisse Europas ab. "Oft ziehen wir auch Erfahrungswerte aus vergangenen Konflikten zur Prognose heran", ergänzt er.

Kontakte vor Ort und offene Informationen

Verlässliche Informationen aus Gebieten zu bekommen, wo es keine freie Presse gibt, ist durch ein großes Netzwerk an Kontakten möglich. Feichtinger: "Unsere Mitarbeiter sind mehrmals pro Jahr auf Reisen, um das Netzwerk an Kontakten aufzubauen und zu pflegen. Da werden dann zum Beispiel Berater von Präsidenten oder hohe Politiker besucht. Wichtig ist es, auf Tatsachen begründete Informationen zu erhalten, in der Region zu sein und im Bedarfsfall auf Knopfdruck an aktuelle Informationen zu gelangen."

Im Gegensatz zu Geheimdiensten arbeitet das Forschungsinstitut nur mit offenen Informationen, also solchen, die jedem zugänglich sind. Feichtinger: “Unser Institut wird für seine seriösen Analysen und Informationen geschätzt.” Ein weiterer Vorteil laut Feichtinger: "Wer mit offenen Quellen arbeitet, muss nichts verstecken."

Eine Expertin gibt Feichtinger die letzten Informationen zur Entwicklung in Syrien.

Eine Expertin gibt Feichtinger die letzten Informationen zur Entwicklung in Syrien.

Feichtinger bespricht am "Sandkasten" die Lageentwicklung.

Feichtinger bespricht am "Sandkasten" die Lageentwicklung.

Auf digitalen Karten wird das Geschehen tagesaktuell dargestellt.

Auf digitalen Karten wird das Geschehen tagesaktuell dargestellt.

Für die Expertise wird unterschiedlichstes Kartenmaterial benötigt.

Für die Expertise wird unterschiedlichstes Kartenmaterial benötigt.

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