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JTAC: Der Flugzeug-Dirigent

Truppenübungsplatz Allentsteig, 10. Mai 2017  - Dichter Nebel umhüllt den Bunker K7 am Übungsplatz, in der Ferne hört man das Knattern von Hubschraubern. Am Dach des Bunkers studiert ein Soldat mit Kampfweste und Headset konzentriert eine Landkarte. Es ist Vizeleutnant Andreas Puschnigg, er ist Fliegerleitoffizier - ein sogenannter "Joint Terminal Attack Controller", kurz "JTAC".

Eines von Puschniggs beiden Funkgeräten knackt: "Warrior 61 formation, we are inbound." Wie sich herausstellt, sind drei Hubschrauber vom Typ OH-58 "Kiowa" im Anflug, doch die Sicht ist zu gering. "Versucht es über links entlang der Straße!", gibt Puschnigg ins Headset zurück.

Bindeglied zwischen Boden und Luft

Die Aufgabe eines JTAC-Fliegerleitoffiziers ist die Koordination von Flugzeugen, Hubschraubern und Drohnen vom Boden aus. "Ein JTAC", erzählt Puschnigg, "ist das Verbindungsglied zwischen Bodentruppen und Fliegerkräften. Wenn der Kommandant am Boden Unterstützung aus der Luft braucht, sorge ich dafür, dass die Waffenwirkung im Ziel ankommt." Deswegen werden JTACs dort eingesetzt, wo die Situation am gefährlichsten ist.

Die Anweisungen Puschniggs haben funktioniert - das Rotorengeräusch wird stärker und die drei Hubschrauber tauchen hinter einer bewaldeten Kuppe auf. Sie drehen eine Runde über dem Bunker und landen schließlich auf einem nahe gelegenen Feld. Kaum ist die Turbine abgeschaltet, begrüßt Puschnigg den Piloten und den Bordtechniker. Er selbst ist ebenfalls ausgebildeter Hubschrauber-Pilot.

Internationale Ausbildung

Die Ausbildung, die Fliegerleitoffiziere wie Puschnigg absolvieren, ist international und findet in Slowenien, Frankreich und Deutschland statt. Pilot zu sein, so Puschnigg, sei keine Voraussetzung - Englisch hingegen müsse man perfekt sprechen.

Damit die Flugzeugleitung auch im internationalen Umfeld einwandfrei funktioniert, erfolgt die Koordination nach NATO-Standards. Damit ist jedem klar, welche Bedeutung ein Befehl von ihm hat.

So wie im Einsatz werden auch bei einer für den nächsten Morgen geplanten Gefechtsübung Luftfahrzeuge Angriffe auf Bodenziele fliegen. Puschnigg wird diesen Einsatz als JTAC koordinieren: "Die Flugzeuge kommen auf Haltepunkte, die über dem Truppenübungsplatz verteilt sind. Dort fliegen sie 'holdings', also Warteschleifen." Wenn die taktischen Kommandanten am Boden Luftunterstützung anfordern, lotst der Fliegerleitoffizier die Hubschrauber dann in den befohlenen Angriffsrichtungen zu den Zielen.

Mit einem Lächeln verabschiedet sich Puschnigg. Die S-70 "Black Hawks" sind im Anflug und er muss nun auch sie durch den Nebel zum Bunker K7 lotsen.

Vizeleutnant Andreas Puschnigg steuert vom Boden aus den Einsatz von Luftfahrzeugen.

Vizeleutnant Andreas Puschnigg steuert vom Boden aus den Einsatz von Luftfahrzeugen.

Als "Joint Terminal Attack Controller" ist er auf die Flugfrequenz aufgeschaltet.

Als "Joint Terminal Attack Controller" ist er auf die Flugfrequenz aufgeschaltet.

Vizeleutnant Andreas Puschnigg bereitet sich auf einen Einsatz vor.

Vizeleutnant Andreas Puschnigg bereitet sich auf einen Einsatz vor.

Noch kein Blickkontakt: Puschnigg hält Ausschau nach drei OH-58 "Kiowa" Hubschraubern.

Noch kein Blickkontakt: Puschnigg hält Ausschau nach drei OH-58 "Kiowa" Hubschraubern.

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