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Fünf Jahre danach - Unwetterkatastrophe in Sankt Lorenzen im Paltental

Stank Lorenzen im Paltental, 02. August 2017  - Es sind die Tage gegen Ende Juli 2012 - das Ereignis der Katastrophe in Sankt Lorenzen im Paltental, welche auch nach fünf Jahren bei der betroffenen Bevölkerung tief im Gedächtnis geblieben ist. Am Samstag, den 21. Juli 2012, etwa um fünf Uhr morgens wurden die Bewohner von Sankt Lorenzen aus dem Schlaf gerissen. Eine Mure im überfluteten Lorenzerbach bahnte sich ihren Weg durch den Ortskern. Von teilweise meterhohen Schlammmassen wurden 70 Gebäude beschädigt und zum Teil total zerstört. Fahrzeuge wurden in den Wasser- und Geröllmassen mitgerissen. Rund 20 Menschen waren in ihren Häusern vorübergehend eingeschlossen.

Das Österreichische Bundesheer kommt zu Hilfe

Noch am selben Tag verlegten 160 Soldaten vom Militärkommando Steiermark zur Hilfeleistung in das Katastrophengebiet. Die ABC-Abwehrkompanie aus Graz und das Jägerbataillon 17 in Straß sowie das Versorgungsregiment 1 in Gratkorn wurden alarmiert, um die Hilfskräfte der zivilen Einsatzorganisationen zu unterstützen und den betroffenen Menschen vor Ort rasch zu helfen. Der Hilfseinsatz dauerte wegen des großen Ausmaßes der Zerstörung im Katastrophengebiet bis 13. September 2012. Dabei kamen vorübergehend bis zu 379 Soldatinnen und Soldaten mit schweren Pioniermaschinen zum Einsatz.

Es bleiben Dankbarkeit und Bauwerke

Nach fünf Jahren hat die Natur durch Bewuchs viele Spuren der Katastrophe zugedeckt, Häuser und Bauwerke wurden wieder aufgebaut. Bei den Bewohnern ist auch nach fünf Jahren die Dankbarkeit an die Soldatinnen und Soldaten vom Bundesheer für die geleistete Hilfe geblieben. 19 vom Österreichischen Bundesheer gebaute Brücken, 570 Laufmeter Hang- und Uferbefestigungen – "Krainerwände", Querwerke sowie Steinkästen wurden von den Soldatinnen und Soldaten zum Schutz der Bevölkerung errichtet.

Ein Bewohner erzählt

Bei Familie Gabler aus Sankt Lorenzen hat die Mure das gesamte Wirtschaftsgebäude mitgerissen und das angebaute Wohnhaus durch eingedrungenes Wasser, Schlamm und Geröll schwer beschädigt. Soldaten haben das mehrere Wochen unbewohnbare Haus gesäubert, um eine Instandsetzung zu ermöglichen. Der Hausherr Heinz Gabler erinnert sich: "Was die Soldaten des Bundesheeres und alle freiwilligen Helfer bei uns geholfen und geleistet haben, ist eigentlich unbeschreiblich. Sie haben ohne Pause unermüdlich gearbeitet, und das mit großer Sorgfalt. Dafür werde ich ihnen immer dankbar sein. Sogar meine beiden Habicht-Feldstecher haben sie im Schlamm gefunden. Ich habe Sie beide zur Firma Swarovski eingeschickt und sie wurden mir gratis gereinigt und repariert. Ich erinnere mich noch an alles, als ob es gestern gewesen wäre. Aber wenn ich die Feldstecher in der Hand halte, dann sehe ich die Gesichter der Soldaten vor mir. Ich kann einfach nur für alles danke sagen."

Intensiver Einsatz

Der Pionierunteroffizier vom Militärkommando Steiermark, Vizeleutnant Josef Pfeifer, hat als führender Einsatzleiter für das Bundesheer die Arbeiten der Soldatinnen und Soldaten im Katastrophengebiet geplant und in Absprache mit der behördlichen Einsatzleitung koordiniert. "Es ist mir eine große Freude zu sehen, dass viele 'Wunden' mittlerweile gut verheilt sind. Mein persönlicher Dank gilt allen Verantwortungsträgern der zivilen Einsatzorganisationen, welche allesamt eine unkomplizierte Zusammenarbeit zum Wohle der leidgeprüften Bevölkerung praktiziert haben. Für mich ist es heute ein schönes Gefühl, hier vor fünf Jahren auch einen persönlichen Beitrag geleistet zu haben", erinnert sich der erfahrene Pionierunteroffizier Pfeifer.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark

Aus einem bereits laufenden Hochwassereinsatz wurden 160 Soldaten zusätzlich alamiert und in Sankt Lorenzen eingesetzt.

Aus einem bereits laufenden Hochwassereinsatz wurden 160 Soldaten zusätzlich alamiert und in Sankt Lorenzen eingesetzt.

Mit den Aufräumarbeiten wurde unverzüglich begonnen.

Mit den Aufräumarbeiten wurde unverzüglich begonnen.

Die rasche Errichtung von Behelfsbrücken war für die Einsatzführung dringend erforderlich.

Die rasche Errichtung von Behelfsbrücken war für die Einsatzführung dringend erforderlich.

V.r.: Heinz Gabler im Gespräch mit Bürgermeister Helmut Schöttl.

V.r.: Heinz Gabler im Gespräch mit Bürgermeister Helmut Schöttl.

Der Einsatzleiter Vizeleutnant Josef Pfeifer erinnert sich mit Bürgermeister Schöttl über die damaligen Ereignisse.

Der Einsatzleiter Vizeleutnant Josef Pfeifer erinnert sich mit Bürgermeister Schöttl über die damaligen Ereignisse.

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