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Schnuppern beim Militär: 33 junge Frauen beim Girls' Camp in Hochfilzen

Hochfilzen, 03. September 2017  - 33 junge Frauen aus ganz Österreich kamen zum Girls‘ Camp am Tiroler Truppenübungsplatz Hochfilzen und verschafften sich in einem fordernden Drei-Tage-Programm einen Eindruck vom Dienst beim Bundesheer. Das Kaderpersonal des Salzburger Jägerbataillons 8 vermittelte den interessierten Mädchen und Frauen von 1. bis 3. September zahlreiche militärische Ausbildungsthemen, um ihnen das Berufsbild als Soldatin so nah wie möglich zu bringen.

Einkleiden und Errichtung eines Feldlagers

Nach Einteilung in Gruppen fassten die jungen Frauen militärische Bekleidung und Ausrüstung sowie ein Sturmgewehr 77 aus - für viele die erste Berührung mit einer Waffe. Ihre erste Aufgabe war die Errichtung eines Feldlagers im bewaldeten Gelände, wofür die Damen in kleinen Gruppen selbstständig Mannschaftszelte aufzustellen hatten, welche ihnen während der Nacht Schutz vor Kälte, Wind und Nässe boten.

Unteroffiziere des Jägerbataillons 8 gaben den Teilnehmerinnen praktische Tipps zur Handhabung des Sturmgewehrs. Das anschließend im Freien ausgegebene Gulasch aus der Feldküche gab den Mädchen nach der körperlichen Anstrengung an der frischen Luft neue Kraft.

Bei einbrechender Dunkelheit erlebten die jungen Frauen Einsatz und Wirkung von militärischen Sprengmitteln sowie eine Schießvorführung mit den Waffen des Jägerbataillons 8.

Gefechtsmarsch, Abseilen und der Umgang mit Tragtieren

Nach der ersten Nacht im Mannschaftszelt hielt auch der zweite Tag für die Mädchen eine Reihe von abwechslungsreichen Ausbildungsstationen bereit. Bei einem Fußmarsch konnten sie sich ein Bild von der richtigen Bewegung mit Gepäck, Waffe und Ausrüstung im unwegsamen Gelände machen.

Von den Ausbildern des Tragtierzentrums in Hochfilzen lernten die jungen Frauen viel über den praktischen Umgang mit Haflingerpferden. Sie durften die gutmütigen Tiere selbst für den Ausbildungseinsatz vorbereiten und beladen. Das Abseilen aus rund 30 Metern Höhe nach gesichertem Aufstieg mittels Seilgeländer kostete die mutigen Damen wohl die meiste Überwindung.

Der Zusammenhalt unter den Teilnehmerinnen intensivierte sich im Laufe des Camps zunehmend und die Berufssoldaten waren beeindruckt, wie kameradschaftlich sich die Mädchen bei der anspruchsvollen Schnupperausbildung gegenseitig unterstützten.

Kampfbahn bei Regen als letzter Härtetest

Dauerregen ab dem zweiten Tag verlangte den Teilnehmerinnen einiges an Willensstärke und Durchhaltevermögen ab. Auf einer Kampfbahn im bewaldeten Gelände hatten die Ausbilder mehrere Kriechhindernisse und Stolperdrähte aufgebaut, welche von den jungen Frauen erkannt und überwunden werden mussten. Mit gefechtsmäßiger Gesichtstarnung, voller Ausrüstung und nach wie vor hoher Motivation meisterten die Mädchen auch diese letzte Station der fordernden Schnupperausbildung in Hochfilzen.

Ausbildungsleiter zollt Respekt

Hauptmann Anton Arrer, Ausbildungsleiter des Girls‘ Camps und Soldat beim neu aufgestellten Salzburger Jägerbataillon 8, zollte den Damen seine aufrichtige Anerkennung: "Ich war beeindruckt von der enormen Einsatzbereitschaft, den die Teilnehmerinnen trotz widrigster Witterungsbedingungen bis zum Ende gezeigt haben. Wir wollten den jungen Frauen keine Lagerfeuerromantik vermitteln, sondern haben ihnen gezielt eine große Bandbreite an militärischen Ausbildungsthemen nähergebracht. Ich denke, die jungen Frauen nehmen eine Vielzahl an Eindrücken und Erfahrungen mit nach Hause, die ihnen bei der Entscheidung helfen, ob der anspruchsvolle Beruf der Soldatin für sie das Richtige ist", so der Offizier nach der letzten Station.

Teilnehmerinnen über das Girls‘ Camp

Marie-Claire Psilitelis, eine 18-jährige Wienerin, besucht derzeit eine dreijährige Tierpflegeschule und möchte schon seit ihrem zwölften Lebensjahr zum Militär: "Ich fand das Zeltlager cool und auch den Fußmarsch im gebirgigen Gelände, aber am aufregendsten war für mich das Abseilen von der Felswand. Mein Traumberuf beim Bundesheer wäre Militärhundeführerin."

Alena Gritsay, 20 Jahre jung, stammt aus einer russischen Offiziersfamilie. Sogar ihre Mutter war Ärztin bei den russischen Streitkräften, bis sie 2010 mit ihrem Mann und der damals erst 13-jährigen Tochter Alena nach Österreich kam. "Ich mag Klarheit, Ordnung, geplante Abläufe und Disziplin, ich wollte mir hier beim Girls' Camp persönlich anschauen, ob das etwas für mich ist und kann mir jetzt auch eine Aufgabe bei der Kampftruppe gut vorstellen", so die junge Frau.

Eine schwer in Worte zu fassende Faszination für das Militärische hat die heute 20-jährige Isabel Scherrer aus Feldkirch bereits als Kind bei sich feststellen können: "Ich liebe die Abwechslung, aber auch klare Vorgaben. Ich finde, das gibt Sicherheit und ich lerne immer gerne etwas Neues dazu. Ich habe erst hier beim Girls' Camp erfahren, dass ich meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin auch beim Bundesheer machen hätte können. Aber jetzt werde ich mich wahrscheinlich nach Abschluss meiner zivilen Ausbildung um einen Job beim Heer bewerben", so die Vorarlbergerin.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg

Erstes Antreten der Teilnehmerinnen.

Erstes Antreten der Teilnehmerinnen.

Die Mädchen beim Waffen- und Schießdienst...

Die Mädchen beim Waffen- und Schießdienst...

...und bei der Gefechtsausbildung.

...und bei der Gefechtsausbildung.

Die Station Klettern erforderte viel Mut von den Teilnehmerinnen.

Die Station Klettern erforderte viel Mut von den Teilnehmerinnen.

Auch das Abseilen gehörte zu dieser Station.

Auch das Abseilen gehörte zu dieser Station.

Pferde üben auf Mädchen und Frauen eine ungeheure Anziehungskraft aus.

Pferde üben auf Mädchen und Frauen eine ungeheure Anziehungskraft aus.

Gesichtstarnung gehört dazu.

Gesichtstarnung gehört dazu.

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