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"Taktisches Französisch"-Seminar an der Landesverteidigungsakademie

Wien, 20. Oktober 2017  - Französisch hat durch die sicherheitspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre im Bundesheer ständig an Bedeutung gewonnen. Diesem Umstand wird am Sprachinstitut des Bundesheeres Rechnung getragen.

Von 16. bis 20. Oktober wurde deshalb ein Taktisches-Französisch-Seminar abgehalten. Ziel dieser Veranstaltung war der Erwerb und die praktische Anwendung der französischen Militärterminologie anhand einer taktischen Lage. Diese Lage, die ebenso in der Ausbildung der französischen Stabsoffiziere zur Anwendung kommt, spielte sich im Rahmen einer Panzergrenadierbrigade ab und diente in erster Linie der Vermittlung des französischen Führungsverfahrens.

Französisches Führungsverfahren

Während des Seminars wurden folgende Punkte des französischen Führungsverfahrens vermittelt: Einleitende Lagefeststellung, Beurteilung des Auftrages, Beurteilung der Umfeldbedingungen, Beurteilung des Feindes bzw. der eigenen Situation, Kräftevergleich und Konkretisierung des sogenannten "Effet majeur" (Effekt, der auf den Feind zu einer gewissen Zeit an einem bestimmten Ort zu wirken hat).

Die für jeden Beurteilungsschritt spezifische Militärterminologie wurde vorab erklärt und nach einer vorgegebenen Bearbeitungszeit in Bezug zur gespielten Lage gesetzt bzw. mittels Vorträgen zur Anwendung gebracht. Das französische Führungsverfahren ähnelt dem "Decision Making Process" der NATO. Die Arbeitsweise funktioniert gleich wie im Österreichischen Bundesheer - das bedeutet, jeder Schritt wird nach der Prämisse "darstellen, beurteilen, folgern" ausgeführt, wodurch eine Interoperabilität gegeben ist.

Internationale Beteiligung

Das Seminar ist international ausgeschrieben und in der Vergangenheit konnten bereits Teilnehmer aus Deutschland und der Ukraine an der Landesverteidigungsakademie begrüßt werden. Dieses Jahr nahm ein Offizier aus Mauretanien teil, der sich schon im Kampf gegen Terroristen auszeichnen konnte. Im mauretanischen Verteidigungsministerium ist er derzeit zuständig für den Bereich Militärsport. Obgleich er seine gesamte Offiziersausbildung in Arabisch absolvierte, kam es dank seiner Französischkenntnisse kaum zu Verständigungsschwierigkeiten.

Die österreichischen Teilnehmer waren gefordert, während der Gruppenarbeitsphasen und auch in den Pausen Französisch zu sprechen, da eine Kommunikation weder auf Deutsch noch auf Englisch möglich war.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Die Kursteilnehmer während des Seminars.

Die Kursteilnehmer während des Seminars.

Brigadier Grünwald bei einem Lagevortrag auf Französisch.

Brigadier Grünwald bei einem Lagevortrag auf Französisch.

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