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Rückblick mit einem Kärntner Draken-Piloten

Klagenfurt, 23. Februar 2018  - Im Jänner 1988 ist der erste Draken in Österreich gelandet, bis 2005 stand er im Dienst der österreichischen Luftstreitkräfte. Der Wolfsberger Oberst Dieter Szolar war einer der ersten Piloten, der den Abfangjäger flog. In der Luft sowie als Militär- und Zivilfluglehrer hat er in seinen 42 Dienstjahren mehr als 10.000 Stunden verbracht. Heuer feiert er seinen 76. Geburtstag. Als Teil der Kunstflugstaffel "Karo As" flog Szolar auch bei mehr als 150 Veranstaltungen, davon über 50 Mal im Ausland.

Pilot als Ziel

Schon vor dem Einrücken zum Bundesheer stand für den Kärntner fest: "Ich wollte immer schon Pilot werden. Als ich 1960 bei der Musterung nach einer Alternative gefragt wurde, war für mich das Ziel klar. Ich will Pilot werden und sonst nichts. Auch heute fliege ich noch und bin topfit."

Strenge Auswahl

Schon damals war die Pilotenauswahl sehr selektiv. "Von 850 Interessenten schafften nur 65 die erste Auswahl, wovon wiederum nur 24 tatsächlich zu den ersten Flugstunden zugelassen wurden. Von ihnen wurden jeweils die Hälfte auf Flächenflugzeuge und auf dem Hubschrauber ausgebildet", erinnert sich Szolar. Budgetäre Schwierigkeiten seien auch damals vorhanden gewesen. Deshalb war zunächst nur für sechs Jetpiloten Platz war, die anderen sechs wurden zur Propeller-Ausbildung versetzt. "Ich habe mich daraufhin sofort für die Fluglehrerausbildung gemeldet, um sicher einen Platz zu bekommen", so der Pilot aus Leidenschaft.

Der Traum vom Fliegen

Um den Traum vom Fliegen auf keinen Fall aufgeben zu müssen, bewarb sich Szolar zu der Zeit auch bei der AUA und bei Swissair. "Dort gab es damals aber gerade rund 800 Entlassungen, darunter 300 Piloten. Trotzdem stand ich vor der Entscheidung, in die Schweiz zur Swissair zu gehen", erzählt Szolar. Ebenfalls zur gleichen Zeit hatte er auch geheiratet und wurde Vater. Deshalb fasste der gelernte Kfz-Mechaniker den Entschluss, in Österreich zu bleiben und ein Heim zu schaffen. Er holte die Matura nach und ging 1970 an die Theresianische Militärakademie, wo er 1973 ausmusterte. Danach war er vorwiegend in Zeltweg stationiert, wo er 1988 den Draken kennenlernte.

Die Ausbildung am Draken - ein Erlebnis

"Natürlich wollte ich den Draken auch selbst fliegen, um mitreden zu können, da ich ja schon zu den älteren Piloten gehörte. Dabei standen auch Ausbildungsflüge in Schweden am Programm. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich schon mehr als 8.000 Flugstunden aufweisen. Die Fluglehrer im Herkunftsland des Fliegers waren der Meinung: Was können sie mir noch beibringen? Doch aufgrund seiner Aerodynamik als Doppeldeltaflügler war der Draken schwer zu fliegen. Also gab es noch Lernpotenzial, vor allem in der taktischen Ausbildung und beim Schießen. Denn der Draken war als Abfangjäger gut geeignet. Diese Übungen wurden unter anderem in einem Zweisitzer geflogen", so der 76-Jährige.

Fliegerische Highlights

Im Zuge der Pilotenausbildung war Oberst Szolar auch mehrere Male im Ausland. Neben der Flugausbildung in Schweden hat es ihn auch nach Amerika verschlagen. Hier war er von 1986 bis 1987 an der University of Southern California einer von 25 Offizieren aus 23 Ländern. Praktische Flugübungen waren in dieser Zeit ein wesentlicher Bestandteil. "Diese absolvierte ich bei einem taktischen Geschwader in North Carolina, ausgerüstet mit F-4 "Phantom". Als einen Höhepunkt in meiner langen Pilotenlaufbahn zähle ich meinen ersten Überschallflug und meinen ersten Mach-2-Flug. Dieser Mitflug in einem zweisitzigen Phantom-Kampfflugzeug war eine sehr gute Vorbereitung auf den schwedischen Draken. Was meinen fliegerischen Codenamen betrifft: Er stammt ebenfalls aus dieser Zeit - wie bei "Top Gun" - und lautet "Zorro". Den habe ich mir selber ausgesucht - und hatte damit mehr Glück als meine Kameraden, die 'Pipsi' und 'Buggy' genannt wurden.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten

Oberst Dieter Szolar war einer der ersten Draken-Piloten in Österreich.

Oberst Dieter Szolar war einer der ersten Draken-Piloten in Österreich.

Insgesamt diente der Kärntner 42 Jahre im Bundesheer.

Insgesamt diente der Kärntner 42 Jahre im Bundesheer.

Szolar mit seinem Pilotenteam.

Szolar mit seinem Pilotenteam.

Die Kunstflugstaffel "Karo As" in Formation.

Die Kunstflugstaffel "Karo As" in Formation.

In Formation mit dem Team 2000...

In Formation mit dem Team 2000...

...unter anderem bei der "Air Show Zagreb".

...unter anderem bei der "Air Show Zagreb".

Szolar bei der "Ranger-Ausbildung" in den USA.

Szolar bei der "Ranger-Ausbildung" in den USA.

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