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Geldwäsche und terroristische Hintergründe

Hörsching, 23. März 2004  - Das Militärkommando OÖ und die Offiziersgesellschaft gemeinsam luden den bekannten Wirtschaftsfachmann und Prorektor der Uni Linz, Univ Prof DDr. Friedrich Schneider, zu einem Gastvortrag nach Hörsching. Das Thema – zeitangepasst und brisant: „Geld für den Terror – oder verborgene Finanzströme, Geldwäsche und terroristische Hintergründe: Eine volkswirtschaftliche Analyse!“

Der Professor unterschied gleich zu Beginn zwischen einer wirtschaftlich oft tolerierten Schattenwirtschaft, besser auch als „Pfusch“ bekannt, und einer kriminellen Untergrundwirtschaft, wobei die Wirtschaftserträge von beiden, gemessen am Beispiel BRD 2002, jeweils an die 400 Mrd € betragen, die am Finanzminister vorbeigeführt werden! Im Hintergrund der Schattenwirtschaft agieren mafiaähnliche Organisationen, die eine Reinwaschung von kriminellen Geldern aus dem organisierten Verbrechen, wie Drogenhandel, Geldfälschung, Prostitution, Diamanten und Goldabbau etc., aber auch Erträge aus der Kleinkriminalität, wie Schutzgeldzahlungen, betreiben.

Mit den daraus gewonnenen Reinerträgen gewinnt immer mehr die Finanzierung von weltweiten Terrorzellen mit islamistischem Hintergrund an Bedeutung. Dabei werden kleine Zellen, die von ihrer Existenz untereinander keine Kenntnis haben, und die oft jahrelang nur mit „Schläfern“ besetzt sind, mit Geldmitteln versorgt, um zumeist über Code-Wörter ausgelöst, terroristische Aktionen zu setzen. Die Gelder selbst laufen über „Briefkastenfirmen“ und Banken über die ganze Welt, sodaß ein Rückverfolgen vom Geldfluß zumeist unmöglich wird – letztendlich auch am Bankgeheimnis scheitert.

Ein beliebtes Verschleiern von Schwarzgeldern ist auch das sogenannte „Honiggeschäft“; d.h. ganze Schiffsladungen von Waren werden doppelt bezahlt! Ein interessanter Aspekt kam hier zum Tragen: Die Geschäfte mit der organisierten Kriminalität werden grundsätzlich in „bar“ abgewickelt, um die Anonymität zu wahren. Hierbei stellten die kleinen Geldscheine bis vor kurzem ein „Mengenproblem“ dar. Seit der Einführung der 500 € Banknoten hat sich ergeben, daß diese ebenso oft den Besitzer wechseln wie eine 50 € Note, die zum täglichen Allgemeingebrauch zählt.

Strategien gegen die Untergrundwirtschaft, und damit gegen die Finanzierung des Terrorismus gibt es ansatzweise genügend – was fehlt ist die globale Koordinierung v.a. eine Verknüpfung der Rasterfahndung zwischen USA und Europa. Zudem kommt, daß in der islamistischen Hemisphäre die Terroristen oftmals als „Helden“ gelten, und es Länder gibt, die sich mit großzügigen Geldspenden vor Anschlägen im eigenen Land freikaufen.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich

UnivProf. DDr.  Friedrich Schneider mit OG-Präsident Oberst Klaus Lüthje (links) und dem stvMilKdt OÖ OberstdG Ing. Mag. Günther Rozenits

UnivProf. DDr. Friedrich Schneider mit OG-Präsident Oberst Klaus Lüthje (links) und dem stvMilKdt OÖ OberstdG Ing. Mag. Günther Rozenits

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