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Zweiter Weltkrieg: Internationale Tagung an der Landesverteidigungsakademie

Wien, 19. April 2018  - In Zusammenarbeit mit dem "Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies" an der Universität Graz sowie der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde fand am Donnerstag eine internationale Tagung an der Landesverteidigungsakademie in Wien statt.

Widerstand im Weltkrieg

Ausgangspunkt dieser Tagung war einerseits eine neue, inzwischen auch in deutscher Sprache vorliegende Überblicksstudie von Istaván Deák, einem in den USA lebenden ungarischen Historiker und emeritierten Professor an der Columbia University. Andererseits hat der junge Grazer Historiker Florian Traussnig zwei Studien zu dieser Thematik verfasst.

Erwin A. Schmidl, Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie, eröffnete die Veranstaltung. Schmidl stellte Deáks Buch "Kollaboration, Widerstand und Vergeltung im Europa des Zweiten Weltkriegs" vor. Dieses gibt einen Überblick über die deutsche und verbündete Besatzungsherrschaft im besetzten Europa, über die Mitwirkung und Unterstützung aber auch den Widerstand der lokalen Bevölkerung und Behörden.

Florian Traussnig referierte über seine beiden neuesten Studien, die die Rolle von Österreichern im US-amerikanischen militärischen Geheimdienst sowie in Propaganda-Organisationen beleuchten. Dabei dokumentiert er die Beiträge zahlreicher Österreicher, die 1938 oder schon früher in die USA emigrierten, oder während des Krieges desertiert waren.

Die Rolle Istanbuls

Zwei weitere Referate behandelten neue Forschungen zu Istanbul, das gerade für Südosteuropa - einschließlich Österreich - eine "Drehscheibe" der geheimdienstlichen Aktivitäten im zweiten Weltkrieg war. Unter Anspielung auf den bekannten Film mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann von 1942 beschrieb ein Autor die Stadt am Bosporus als "true-life Casablanca". Der amerikanische Autor Christopher Turner behandelte den Spionagering "Cassia", der auch mit der österreichischen Widerstandsgruppe um Semperit-Generaldiektor F.J. Messner und Kaplan Heinrich Meier aus Gersthof in Verbindung stand.

Danach referierte Siegfried Beer, Gründer und Leiter des "Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies" in Graz und Herausgeber des "Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies", über das Ehepaar Stella und Karl v. Kleczkowski. Diese waren im Februar 1944 zu den Alliierten übergetreten. Das Überlaufen mehrerer Mitarbeiter der deutschen Abwehr Anfang 1944 gilt als Auslöser dafür, dass die deutsche Abwehr - der militärische Geheimdienst unter Admiral Wilhelm Canaris - in den folgenden Monaten vom SN-Sicherheitsdienst übernommen und in der Arbeit massiv behindert wurde.

Ziel der Tagung war es, den aktuellen Forschungsstand zu diesen Themenfeldern zu präsentieren.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Erwin A. Schmidl leitet das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik.

Erwin A. Schmidl leitet das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik.

Der Historiker Florian Traussnig stellte seine beiden Studien vor.

Der Historiker Florian Traussnig stellte seine beiden Studien vor.

Christopher Turner bei seinen Ausführungen.

Christopher Turner bei seinen Ausführungen.

Siegfried Beer ist Gründer und Leiter des "Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies" in Graz.

Siegfried Beer ist Gründer und Leiter des "Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies" in Graz.

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