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"Kalter Krieg und heißes Eis": Konfliktraum Arktis im 20. und 21. Jahrhundert

Wien, 18. April 2018  - Historiker Felix Schneider vom Institut für Strategie und Sicherheitspolitik lud zu einem spannenden Vortrag zum "Konfliktraum Arktis" in die Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie ein. Das Thema stieß auf großes Interesse, wie die hohe Teilnehmeranzahl mit über 50 Gästen und die rege Diskussion im Anschluss zu erkennen gaben.

Konfliktraum Arktis: Mehr als Eis

Die Arktis ist eine in der öffentlichen Wahrnehmung relativ unbekannte, wenig beachtete Region. Wie Schneider veranschaulichte, wurden aber bereits in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder abenteuerliche Entdeckungsreisen zu deren Erforschung in Angriff genommen. Vor allem vermeintlich neue europäische Seewege in den Pazifik - sowohl über die Nordwestpassage als auch über die Nordostpassage - standen dabei im Fokus des Interesses.

Aufgrund des rasanten Klimawandels und damit des Abschmelzens des Polareises könnten sich diese bislang nur mit Eisbrechern und zur Sommerzeit schiffbaren Routen schon in wenigen Dekaden zu international-nutzbaren Wasserwegen entwickeln. Darüber hinaus wecken die umfangreichen in der Region vermuteten Bodenschätze Begehrlichkeiten. Nicht nur die fünf Anrainerstaaten Russland, Kanada, USA, Norwegen und Grönland bzw. Dänemark erheben Ansprüche darauf, sondern auch globale Player wie China sind zunehmend daran interessiert, hier Einfluss zu gewinnen. Begründet wird dies mit dem Argument: "Die Arktis gehört allen!"

Historischer Überblick

Über die wirtschaftlichen Perspektiven hinaus stellte felix Schneider den arktischen Raum in einem historischen Überblick auch als Ort von militärischen Auseinandersetzungen dar. Vom sowjetisch-finnischen Winterkrieg und der Besetzung Norwegens 1940/41 über die Geleitzugschlachten im Atlantik bis hin zur strategischen Rolle der Region im Kalten Krieg spannte sich hier der Bogen.

Dem Historiker gelang es dabei auf eindrückliche Weise, vergangene, gegenwärtige und zukünftig relevante Aspekte zu veranschaulichen und dabei politische, wirtschaftliche sowie auch strategische Perspektiven zu beleuchten.

Wie sich das Ringen um das "heiße Eis" zukünftig entwickeln wird, ob es "abkühlt" oder sich weiter "entzündet", bleibt abzuwarten.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Dr. Erwin A. Schmidl, Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik, begrüßt die Gäste.

Dr. Erwin A. Schmidl, Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik, begrüßt die Gäste.

Dr. Felix Schneider bei seinen Ausführugen.

Dr. Felix Schneider bei seinen Ausführugen.

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