Gemeinsam sicher im Cyberraum: Kooperation mit Israel im Cyber-Bereich
Israel, 04. Juni 2018 - Unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten des Kommandos Führungsunterstützung und Cyber Defence, Brigadier Peter Deckenbacher, traf eine Delegation des Verteidigungsministeriums Vertreter des "Cyber Defense Directorate" der israelischen Streitkräfte.
Das israelische "Cyber Defense Directorate"
Die Einrichtung ist eines von zehn Kommanden, die vom Generalstab im Rahmen einer "Joint Operation" geführt werden. Ihm obliegen insbesondere der Bereich der Fähigkeitsentwicklung und -erhalt sowie der Streitkräfteaufbau in der Domäne Cyber. Darunter fallen der Schutz, die Härtung und die Verteidigung von Waffen und Waffensystemen, eigener kritischer IKT-Infrastruktur sowie aller militärischen Netze. Es untersteht dem Chef des israelischen Generalstabs unmittelbar.
Kooperation mit Israel
Zweck des Besuches war es, von den Erfahrungen Israels im Cyber-Verteidigungsbereich zu profitieren, die innovativen Ansätze kennenzulernen sowie die im Jahre 2017 initiierten Kooperationsgespräche fortzusetzen. Zusätzlich ist die Teilnahmean der international besuchten "Digital Conference" geplant. Ziel war es, zukünftige Kooperationsmöglichkeiten für die gemeinsame Ausbildung zu erörtern und einen "way ahead" dafür festzulegen.
Auch die seitens der österreichischen Delegation eingebrachte Idee einer Teilnahme an Übungen, sowohl im strategischen als auch im technischen und taktischen Bereich, wurde von der israelischen Seite interessiert angenommen.
Führungsunterstützungsschule und Cyber-Militärakademie
Der Kommandant der Lehrabteilung der israelischen Führungsunterstützungsschule und Cyber-Militärakademie ermöglichte einen praxisnahen Einblick in die Ausbildung. Auftrag der Schule ist die Ausbildung aller Wehrpflichtigen der Cybertruppe vom Operator bis hin zum Offizier. Als aktuelle Herausforderung wurde dabei die Verkürzung der Wehrpflicht aller männlichen Soldaten von 36 auf 32 Monate angeführt. Dies bedeutet eine erhebliche Verkürzung der Ausbildungszeit, wobei den modernen Anforderungen des Cyberraumes insbesondere in der Ausbildung Rechnung getragen werden muss. Als weitere Notwendigkeit wurde die Einbindung der Truppe in die praktische Ausbildung an der Schule erkannt und als Projekt gestartet.
Besuch der "Cyber Range" im "Gidonim"-Camp
Den Abschluss bildete der Besuch der neu errichteten "Cyber Range". Insbesondere die Tatsache, dass ein Cybertraining ohne eine realistische Szenarienplanung Makulatur bleibt, wurde anschaulich dargestellt. Die israelischen Streitkräfte haben ein klares Bekenntnis zur Cyberverteidigung abgegeben und die dafür notwendigen personellen, infrastrukturellen und budgetieren Rahmenbedingungen sichergestellt. Ein Ziel, dass seine Wirkung nicht verfehlte.