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Robotic Warfare: Vortrag an der Landesverteidigungsakademie

Wien, 14. Jänner 2019  - Die Landesverteidigungsakademie lud Montagabend zu einem Vortrag von Oberstleutnant Markus Reisner zum Thema: "Robotic Warfare: Legitimatorische Grundlagen und Grenzen des Einsatzes von Military Unmanned Systems in modernen Konfliktszenarien". Reisner ist ein Experte auf diesem Gebiet und stellte sein Buch "Robotic Wars" vor.

Unbemannte Waffensysteme auf dem Vormarsch

In den letzten Jahrzehnten wurde zunehmend auf unbemannte Systeme zurückgegriffen. Dies umfasst nicht nur Drohnen, sondern unterschiedlichste Systeme, auch zu Lande, unter und auf dem Wasser, im Weltraum und im Cyber-Raum. Gerade die langwierigen, verlustreichen und in der Heimat zunehmend unpopulären Interventionen - wie etwa in Afghanistan - und die Aktionen gegen den internationalen Terrorismus führten zum verstärkten Gebrauch von unbemannten Aufklärungs- und Waffensystemen. Dies erfolgt allerdings zunehmend in rechtlichen Graubereichen.

Transformation der Kriegführung

Manche Autoren sprechen bereits von einer Transformation der modernen Kriegführung, zumal die unbemannten Waffensysteme immer mehr Funktionen autonom durchführen können. Noch ist die Auslöse-Instanz ein Mensch, doch könnte dies bei vollautonomen Systemen bald nicht mehr die Regel sein. Dies wirft rechtliche, ethische und moralische Fragen auf.

Völkerrecht als Rahmen

Das Humanitäre Völkerrecht könnte einen brauchbaren Rahmen bilden, um neue Waffentechnologien rechtlich zu erfassen. Der Einsatz unbemannter Waffensysteme muss in jedem Fall unter Berücksichtigung der relevanten völkerrechtlichen Normen erfolgen. Dies impliziert, dass der Mensch die Aktivität derartiger Systeme überwacht und mögliche Fehlentscheidungen sofort unterbinden kann.

Forschungsarbeit gefordert

Die aktuelle Entwicklung unbemannter Systeme, ihre Vor- und Nachteile, muss gegenüber einer breiten Öffentlichkeit klar thematisiert werden. Nur Transparenz kann ungewollte Entwicklungen erkennen und stoppen. Dabei ist neben der militärischen auch die zivile Forschung in die Pflicht zu nehmen. Es ist notwendig, sich mit den möglichen Auswirkungen des Einsatzes von vollautonomen Aufklärungs- und Waffensystemen zu Lande, im Wasser, in der Luft, im Cyberraum sowie im Weltraum zu befassen. Österreich könnte dabei eine führende Rolle spielen.

Ein Offizier als Wissenschaftler

Markus Reisner ist Offizier, diente im Jagdkommando und nahm an mehreren Auslandseinsätzen teil. Außerdem studierte er Geschichte und schloss im Rahmen der Ausbildung zum Generalstabsdienst ein interdisziplinäres rechtswissenschaftliches PhD-Studium an der Universität Wien ab. Dieses PhD-Programm ist Ergebnis einer langjährigen Kooperation zwischen der Landesverteidigungsakademie und der Universität Wien. Das Buch "Robotic Warfare" beruht auf seiner Dissertation zu diesem Thema.

Das Buch:

Markus Reisner, Robotic Wars – Legitimatorische Grundlagen und Grenzen des Einsatzes von Military Unmanned Systems in modernen Konfliktszenarien (Berlin: Miles-Verlag, 2018), 392 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-945861-78-3, Preis: 34,80 Euro.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Oberstleutnant Markus Reisner bei seinen Ausführungen.

Oberstleutnant Markus Reisner bei seinen Ausführungen.

Der Kommandant der Akademie, Generalleutnant Erich Csitkovits, mit dem Autor.

Der Kommandant der Akademie, Generalleutnant Erich Csitkovits, mit dem Autor.

Ein Blick ins Publikum.

Ein Blick ins Publikum.

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