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14. Internationale Österreich-Patrouille

Beschreibung

Die Leitungsstruktur. (Zum Vergrößern anklicken!) Die Leitungsstruktur.

Bei der 14. "Internationalen Österreich-Patrouille" handelt es sich um eine Aufklärungsübung in "feindbesetztem" Territorium (feindliche Gegenjagdkräfte) teils bei Tag, teils bei Nacht in schwierigem und gebirgigem Gelände.

Die wettkampfmäßige Vergleichsmöglichkeit sowie die Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen von Soldaten auf internationaler Ebene ist dabei besonders wertvoll.

Aufgabenbereiche

Stationsbetrieb:

  • Präzisionsschießen im scharfen Schuß mit der österreichischen Pistole 80
  • Verhalten in einem Minenfeld + Sanitätsaufgabe
  • Bewältigen schwieriger (hochalpiner) Geländeteile

Aufklärungspatrouille:

  • Geländeerkundung
  • Erkennen von fremden Waffen und Geräten
  • Erkennen von gesicherten feindlichen Stellungen
  • Ausarbeiten eines schriftlichen Aufklärungsberichtes
  • mündlicher Lagebericht

Teilnehmer

Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften, die aus Soldaten des Präsenz- und Milizstandes bestehen. Zusätzlich wurden 15 ausländische Armeen eingeladen, Mannschaften zu entsenden. In erster Linie handelt es sich dabei um Soldaten der Mitgliedsstaaten von PfP (Partnership for Peace).

Mannschaft

Eine Mannschaft setzt sich aus vier Mann zusammen, wobei der Kommandant einer Mannschaft Offizier oder Unteroffizier sein muß. Für den Rest der Mannschaft sind alle Dienstgrade zugelassen.

Geschichte

1986 war Oberst Koska Teilnehmer an einer Aufklärungsübung in den Ardennen in Luxemburg, 1987 Delegationsleiter eines österreichischen Teams. Inspiriert durch diese Erlebnisse wollte Oberst Koska eine Aufklärungsübung als Wettkampf in Österreich organisieren.
Nach einer Vorsprache beim damaligen Armeekommandanten General Philipp, der die Idee für gut erachtete, bekam Brigadier Vogel, als Leiter der Abteilung Ausbildungsangelegenheiten, den Auftrag, die Idee mit Oberst Koska umzusetzen. Oberst Zach von der Fernmeldetruppenschule wurde für die fernmeldemäßige Abdeckung hinzugezogen. Es war dabei immerhin ein Gebiet von 30x15 km zu bewältigen. Eine geeignete Aufgabe für eine Abschlußübung des Fernmelde-Unteroffiziers - Lehrgangs.

Die 1. Intern. Wienerwald-Patrouille wurde schließlich 1989 mit dem Landwehrstammregiment 37 in Wr. Neustadt als Partner organisiert und durchgeführt. Die Feinddarstellung übernahmen Landwehrstammregimenter 34 und 35 und das Panzerbataillon 1 sowie eine Kompanie des Gardebataillons.
Diese Konstellation blieb 5 Jahre bestehen. Bereits im ersten Jahr 1989 nahmen 48 Mannschaften aus 7 Nationen teil. Die Teilnehmerzahl steigerte sich dann auf 64 Teams aus 11 Nationen.

Nach 5 Jahren war der südliche Wienerwald als Übungsgelände ausgereizt und man übersiedelte für drei Jahre zum Landwehrstammregiment 54, später Jägerregiment 5, nach Strass. Das 7-Grabenland in der Südsteiermark war ein ideales Gelände. Mit der Unterstützung dieses Verbandes unter Oberst Puntigam erreichte der Wettkampf, der nunmehr auf den Name "Intern. Österreich-Patrouille" hörte, mit der Teilnahme von 83 Mannschaften den zahlenmäßigen Höhepunkt. Auch der internationale Bekanntheitsgrad der Übung stieg enorm.

Im Jahre 1997 erfolgte erneut ein Geländewechsel und damit auch ein Wechsel des unterstützenden Verbandes. Das Jägerregiment 4 übernahm diese Aufgabe.
Der Raum Freistadt erlaubte wieder neue Ideen in der Durchführung. 1999 war dann das Jägerbataillon 15 der 6. Jägerbrigade mit dem besonders engagierten Kommandanten Oberstleutnant Maun ein hervorragender Partner. Immer wieder meldeten sich Teilnehmer zusätzlicher Nationen.

1999 gelang es, erstmalig in Europa, einen solchen Wettkampf grenzüberschreitend (über eine Staatsgrenze hinweg), in diesem Fall Tschechien, durchzuführen. Die tschechischen Behörden, besonders die Armee, erwiesen sich als hervorragende Partner. Das Echo, auch in der internationalen Presse, war entsprechend groß. Ein Hauch von einem vereinten Europa war zu spüren.

Im Jahr 2000 war der Austragungsort im Raum Kirchdorf, wieder mit dem Jägerbataillon 15 der 6. Jägerbrigade und es erwies sich wieder als sinnvoll den Austragungsort zu wechseln.

2001 wurde die Internationale Österreich-Patrouille zum ersten mal im Raum Lienz durchgeführt. Dabei wurde das Jägerbataillon 15 für die Darstellung der Aufklärungsziele und Jägerbataillon 24 für die Organisation eingesetzt.

Für das Jahr 2001 regte der Kommandant der 6. JgBrig, Brigadier Bauer, an, die Intern. Österreich-Patrouille in Lienz beim Jägerbataillon 24 auszutragen. Dadurch, dass das Jägerbataillon 24 für die Infrastruktur und die Logistik sorgt und über einen Anteil von ausgebildeten Hochalpinisten verfügt, konnte einerseits der Aufgabenkatalog für die Wettkämpfer erweitert werden und andererseits kann sich das Jägerbataillon 15 ausschließlich auf die Feinddarstellung bei der Nachtaufklärung konzentrieren.

Bisher haben in den letzten 12 Jahren insgesamt 22 Nationen an diesem Wettkampf teilgenommen. In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass eine Nation im letzten Augenblick ihre Zusage zurückziehen mußte, weil die Soldaten, die an der Übung teilnehmen sollten, in den Realeinsatz mußten.

Sowohl die internationale Kooperation, sowie die Aufgabenbereiche, die sich auch an den Anforderungen multinationaler Einsätze für friedenserhaltende Maßnahmen orientieren, beweisen die Sinnhaftigkeit dieser Veranstaltung. Andererseits können sich die österreichischen Soldaten, die als Feinddarsteller agieren, bestens auf ihren Einsatz an der Staatsgrenze gegen illegale Grenzgänger vorbereiten.

Bisher konnten sich folgende Nationen in die Siegerliste eintragen:

  • 2x Großbritannien
  • 2x Deutschland
  • 3x die Slowakei
  • 6x Österreich

Grundsätzlich kann sich jedes Team, das diesen Wettkampf besteht, als Sieger bezeichnen. Man sieht aber auch, dass die österr. Soldaten an Können denen anderer Armeen in nichts nachstehen.

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