Im Interview: Bataillonskommandant Bernd Rott
Oberstleutnant Bernd Rott ist der Kommandant des Jägerbataillons 24 mit den Garnisonen in Lienz in Osttirol und St. Johann in Tirol. In einem kurzen Interview erläutert er seine Sichtweise auf die Übung "Capricorn 2015".
Können Sie sich mit der Ausgangslage für die Übung "Capricorn 2015" identifizieren?
Ich denke, ist es eine durchaus fordernde Ausgangslage, die sich mit der Aufgabe der 6. Jägerbrigade deckt: das Verteidigen zu üben. Nichtsdestotrotz üben wir hier nicht irgendeine verstaubte Verteidigungssituation in den Dolomiten, sondern in einem durchaus modernen Szenario. Es handelt sich ja um den Schutz eines Flüchtlingslagers und um defensive Aufgaben - um zu verhindern, dass es zu Übergriffen auf dieses Lager kommt.
Auf die Arbeit im Hochgebirge ist unser Verband natürlich spezialisiert. Das hat aber auch Parallelen zu realen Einsätzen, wenn wir zum Beispiel den Kosovo als Vergleich hernehmen, in dem ein Einsatz im Gebirge tatsächlich von Nöten war.
Was ist bisher geschehen?
Wir hatten in unserem Aufmarschgebiet starken Regen und wurden gezwungen, unsere Anmarschroute zu verlegen.
In der Zwischenzeit hat das Bataillon die Abwehrbereitschaft hergestellt. Wir haben unsere Positionen bezogen, die schweren Waffen in Stellung gebracht und die Masse der Sperren ausgebracht. Aufklärer sind unterwegs und die Widerstandsnester sind bezogen. Die geplante Einsatzführung wurde bereits in der vorigen Woche vorgeübt.
Die Konfliktpartei hatte während der letzten Woche erste Aufklärungskräfte auf uns angesetzt und konnte unseren Einsatz größtenteils erkennen. Neben Störaktionen in der Vorwoche rechnen wir jetzt mit einer Eskalation der Lage.
Die Gebirgsjäger des Jägerbataillons 24 stehen jedenfalls bereit und werden ihre Aufträge erfüllen!