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Bundesheer im Tschad


Szenen aus den Flüchtlingslagern im Tschad. Fotos: UNHCR. Szenen aus den Flüchtlingslagern im Tschad. Fotos: UNHCR.

Das Bundesheer beteiligte sich bis Ende 2009 an der humanitären Mission der Vereinten Nationen im Tschad, um den Hunderttausenden Flüchtlingen zu helfen, die aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur vertrieben wurden.

Der Einsatz, der als EU-geführte EUFOR-Mission begonnen hatte, lief seit März 2009 unter UN-Kommando. Die österreichischen Soldaten waren Teil der Mission MINURCAT ("United Nations Mission in the Central African Republic and Chad"). Gemeinsam mit ihren Kameraden aus anderen Staaten wollten die Soldaten den Menschen vor Ort helfen und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben.

Der Einsatz

Infografik: Die wichtigsten Flüchtlingscamps im Osten des Tschad an der Grenze zum Sudan. Infografik: Die wichtigsten Flüchtlingscamps im Osten des Tschad an der Grenze zum Sudan.

Das österreichische Kontingent im Tschad bestand aus:

  • Kontingentskommando,
  • einem Führungselement zur Sicherstellung der Verbindungen,
  • einer Transporteinheit,
  • Logistik-Spezialisten,
  • Soldaten für Instandsetzungs- und Unterstützungsaufgaben,
  • Ärzten und Sanitätern.

Die Zielsetzungen der UNO-Mission im Tschad:

  • Schutz von Zivilpersonen, insbesondere von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen,
  • Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage, um humanitäre Hilfsleistungen zu erleichtern,
  • Unterstützung von Maßnahmen, welche für die freiwillige Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen notwendig sind,
  • Unterstützung der Grundlagen für den langfristigen zivilen Wiederaufbau,
  • Schutz von Personal, Einrichtungen und Ausrüstung der UNO sowie Gewährleistung der Bewegungsfreiheit von UNO-Personal.


Der Konflikt

Seit 2003 leiden die Menschen in der sudanesischen Region Darfur unter den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellenbewegungen und der Zentralregierung in Khartum. Im Kampf gegen die Aufständischen unterstützt die Regierung vor allem lokale Reiter-Milizen. Diese Milizen gehen nicht nur gegen Rebellen sondern auch gegen die Zivilbevölkerung mit unmenschlicher Härte vor. Die Vereinten Nationen nehmen an, dass die Kämpfe bisher rund 250.000 Tote und 2,5 Millionen Flüchtlinge verursacht haben. Im Tschad befinden sich etwa 256.000 Flüchtlinge aus dem Westsudan und 180.000 Binnenvertriebene.


Meinungen zum Einsatz im Tschad

Um den vielen Flüchtlingen zu helfen, engagieren sich auch die Vereinten Nationen und viele Nichtregierungsorganisationen im Tschad. Die Sicherheitslage und den Einsatz von europäischen Soldaten - und damit auch von Kräften des Bundesheeres - sehen sie so:

"Aber es geht dort nicht ohne Truppen - vor allem im Osten."
Roland Schönbauer, Sprecher des österreichischen UNHCR-Büros im Februar 2008 in "Österreich"

"Die humanitäre Situation hat sich dramatisch verschlechtert."
Jean-Marie Guehenno, UNO-Untergeneralsekretär für Friedensoperationen im Februar 2008 im Kölner Stadtanzeiger

"Die Flüchtlinge, die kürzlich aus Darfur in den Tschad geflohen sind, befinden sich in einer unsicheren und gefährlichen Region. Die EU muss ihre Truppen unverzüglich im Tschad stationieren."
Human Rights Watch im Februar 2008

"Was wir am dringendsten brauchen, ist Schutz vor herumziehenden Räubern."
Annette Rehrl, Sprecherin des UNHCR im Tschad im Jänner 2008 in "Österreich"

"Diese Truppe wird das Schlüsselinstrument für die Sicherheit der Flüchtlinge und einen effizienteren humanitären Einsatz sein."
Antonio Guterres, Hochkommissar der UNO für Flüchtlinge im Oktober 2007 in der belgischen Tageszeitung "Le Soir"


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