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Hochgebirgslandelehrgänge: Fliegen im Extremen

Hochfilzen, 07. September 2020  - Österreich ist ein Gebirgsland, die Alpen nehmen fast zwei Drittel der Landesfläche ein und bedecken den ganzen Westen des Landes.

Was nicht geübt wird, wird im Einsatz nicht beherrscht

Nachdem am 25. August ein Bergsteiger am Dachsteinmassiv schwer verunfallt war, musste die alarmierte Crew einer "Alouette" III aus Aigen im Ennstal eine schwierige Seil-Bergung bei Nacht durchführen, um das Leben des Verunglückten zu retten. Nur wenn die Piloten mit den speziellen Bedingungen der Einsätze in alpinen Räumen vertraut sind, sind sie auch in der Lage, derartige Einsätze erfolgreich durchzuführen.

Detaillierte Kenntnisse nötig

Dazu benötigen die Piloten besondere Ortskenntnisse zum Kennenlernen der flugspezifischen Verhältnisse, um im Falle von Hilfs- und Assistenzleistungen entsprechende Gebiets- und Hinderniskenntnisse als Grundlage für die erfolgreiche Hilfeleistung zur Verfügung zu haben. Außerdem erfordert es detaillierte Kenntnisse der geographischen und topographischen Verhältnisse im Hochgebirge, da für die militärische Transportdurchführung im Gegensatz zu zivilen Firmen im Regelfall die Belade- und Entladeorte sowie die exakte Flugroute vorher nicht bekannt sind.

Hochgebirgslandelehrgänge

Erlernt wird das Fliegen im Hochgebirge bei den Hochgebirgslandelehrgängen. Geplant und geleitet werden diese Lehrgänge von der Flieger- und Fliegerabwehr-Truppenschule. Die Lehrgänge finden grundsätzlich zweimal jährlich - Sommer und Winter - statt. Vom 24. August bis 4. September 2020 wurde der diesjährige Hochgebirgslandelehrgang/Sommer durchgeführt. Der Lehrgang diente einerseits für die in Ausbildung befindlichen Piloten zur Erlangung der Einsatzpilotenqualifikation und andererseits zur Fort- und Weiterbildung für Einsatzpiloten.

Besondere Bedingungen

Die Piloten trainierten bei diesem Lehrgang Starts und Landungen in großen Höhen. Die Leistungsparameter der Hubschrauber unterscheiden sich dabei wesentlich zu denen bei einem Flug im Flachland. Im Gebirge herrschen außerdem spezielle meteorologische Bedingungen, wie Föhn, Abwinde, schnell wechselnde Wettererscheinungen - die Piloten müssen mit diesen Bedingungen vertraut sein.Die Lehrgänge dienen aber auch dazu das Gelände kennen zu lernen, vorhandene Hindernisse, wie Seile, Hochspannungsleitungen oder Liftanlagen zu erkunden sowie vorbereitete Landeplätze (z.B. bei Hütten) zu erkunden und zu befliegen.

"Black Hawk & Co"

Im Einsatz waren insgesamt elf Hubschrauber der in Österreich verwendeten Hubschraubertypen S-70 "Black Hawk", Agusta Bell 212, OH-58 und "Alouette" III. Geflogen und gelandet wurde im alpinen Gelände Österreichs oberhalb der Baumgrenze in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark und Oberösterreich. Das Übungsgebiet war deshalb so groß, um auf Schlechtwettergebiete reagieren zu können und andererseits um die Lärmbelastungen in einzelnen Regionen gering zu halten.

Feldflugplatz

Absprungbasis für den Lehrgang war der Truppenübungsplatz Hochfilzen. Dort wurde dafür eigens ein Feldflugplatz betrieben. Das bedeutet, dass neben den Hubschraubern auch die notwendigen Bodendienste wie Wetterberatung, Flugsicherung und Rettungskolonne verfügbar waren und so ein reibungsloser und sicherer Flugbetrieb sichergestellt war.

Resümee

"Es war ein besonderer Lehrgang. Trotz teilweiser schlechter Wetterbedingungen und der Corona-bedingten Einschränkungen konnten aber die Ausbildungsziele erreicht und der Lehrgang unfallfrei durchgeführt werden", resümiert Lehrgangskommandant Oberstleutnant Herbert T.

Landung im Hochgebirge.

Landung im Hochgebirge.

Kein alltäglicher Landeplatz.

Kein alltäglicher Landeplatz.

Konzentration vor dem Flug.

Konzentration vor dem Flug.

Ein "Black Hawk" landet auf 3.208 Metern Seehöhe.

Ein "Black Hawk" landet auf 3.208 Metern Seehöhe.

Ein S-70 Helikopter im "Reich des Adlers".

Ein S-70 Helikopter im "Reich des Adlers".

Der Lehrgangskommandant.

Der Lehrgangskommandant.

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