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Außergewöhnlicher Einsatz vor 55 Jahren

Salzburg, 08. Februar 2021  - Im Jahr 1965 entdeckten die beiden Bergsteiger Peter Meilinger und Hans Hofer aus Bramberg die größte Ansammlung von Bergkristallen in den Alpen. Die Bergsteiger befanden sich auf einer Klettertour in der Nordwand des Eiskögele, dessen Gipfel in der Großglocknergruppe genau an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten liegt. In etwa 3.000 Metern Seehöhe auf einer schmalen Felsleiste stießen sie auf zwei riesige Bergkristalle. Meilinger verständigte das Haus der Natur in Salzburg von seiner Entdeckung. Sofort wurde eine Bergung der Kristalle erwogen, die nach Aussage ihres Finders jeder für sich weit über hundert Kilogramm schwer waren und durch Menschenkraft allein aus der fast senkrechten Felswand nicht zu Tal gebracht werden konnten.

Pioniere und Bergführer des Bundesheeres helfen

Professor Tratz, der Direktor des Hauses der Natur, setzte sich daher mit Oberst Friedrich Lacchini vom Bundesheer in Verbindung. Oberst Lacchini übernahm die Gesamtleitung der Kristallbergung, die von Verteidigungsminister Georg Prader im Zuge einer großangelegten Alpinübung des Bundesheeres bewilligt wurde. Eine Hubschrauberstaffel des Fliegerregimentes aus Hörsching flog im Jahr 1966 Mannschaften und Geräte auf den Gletscher - auf etwa 300 Höhenmeter unterhalb der Fundstelle. Darauf errichtete ein Trupp der Gebirgspioniere des Bataillons 7 aus Villach-Seebach eine Seilbahn.

Zum Betonieren musste eine Gruppe ausgesuchter Heeresbergführer der Jägerschule aus Saalfelden ein 25 Kilogramm schweres Bohrgerät zur Fundstelle schaffen, das durch Autobatterien mit Energie versorgt wurde. Die einwöchige Bergung forderte die Soldaten aufs Äußerste. Es stellte sich heraus, dass neben den beiden schon entdeckten Riesenbergkristallen noch fünf weitere an der Fundstelle lagen. Nachdem die Riesenkristalle unter schwierigsten Bedingungen auf den Gletscher abgeseilt und von den Hubschraubern nach Saalfelden geflogen worden waren, wurden sie per Lastkraftwagen ins Haus der Natur nach Salzburg gebracht.

Zusammen 1.622 Kilogramm

Auf der Brückenwaage stellte sich heraus, dass alle Kristalle zusammen 1.622 Kilogramm wogen und somit den schwersten Fund in den Alpen darstellten, der bis dahin gemacht wurde. Der schwerste Einzelkristall, der nach seinem inzwischen leider tödlich verunglückten Entdecker den Namen "Meilinger" erhielt, wiegt 618 Kilogramm, ist 116 Zentimeter hoch, 70 Zentimeter breit und hat einen Umfang von 220 Zentimetern. Die sieben Riesenbergkristalle sind infolge ihres gigantischen Wachstums nicht wasserklar, sondern durch Millionen kleinster Gas- und Wasserbläschen teilweise getrübt, was ihnen bei entsprechender Beleuchtung ein reizvolles Aussehen verleiht.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg

1966 bargen Soldaten des Bundesheeres die Kristalle vom Eiskögele.

1966 bargen Soldaten des Bundesheeres die Kristalle vom Eiskögele.

Der Einsatz forderte die Soldaten aufs Äußerste.

Der Einsatz forderte die Soldaten aufs Äußerste.

Eine Hubschrauberstaffel des Fliegerregimentes aus Hörsching unterstützte die Bergung.

Eine Hubschrauberstaffel des Fliegerregimentes aus Hörsching unterstützte die Bergung.

Die Kristalle sind im Haus der Natur in Salzburg ausgestellt.

Die Kristalle sind im Haus der Natur in Salzburg ausgestellt.

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