Vom Archäologen zum Spurensucher im "Contact Tracing"-Center in Eisenstadt
Martin-Kaserne, 10. März 2021 - Josef Eitler hat 2012 sein Doktorat der Klassischen Archäologie an der Universität Wien mit Auszeichnung abgeschlossen und hat sich wesentlich der Erforschung von Architektur in Zusammenhang mit der Ausgrabungsstätte "Teurnia" bei Spittal an der Drau gewidmet.
Seine militärischen Wurzeln als Einjährig-Freiwilliger hat er in dieser Zeit jedoch nicht verloren. So zog es ihn 2010 wieder verstärkt als Milizsoldat in den Dienst, den er in der Rolle des Verbindungsoffiziers für militärischen Kulturgüterschutz in der Martin-Kaserne beim Militärkommando Burgenland bestmöglich mit seinen zivilen Aufgaben verbinden kann.
Kampf gegen die Pandemie
Seit Beginn der Covid-Pandemie greift das Militärkommando Burgenland vermehrt auf die Unterstützung und Expertise von Milizsoldaten zurück, was auch Josef Eitler aufhorchen ließ: Er erklärte sich sofort bereit, wochenweise den Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen. Seinen Wirkungsbereich fand er in der Suche und Analyse von Kontaktwegen. Zum siebten Mal versieht er nun Dienst als Kommandant des Contact Tracing Team. Im Durchschnitt forscht er etwa 300 Personen pro Tag aus, die Kontakte zu Covid-19-Positiven hatten, warnt diese vor und hilft damit, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
Weitere militärische Tätigkeiten
Außer dem Besuch von verschiedenen Fortbildungskursen und Laufbahnkursen ist Josef Eitler insbesondere die Beschäftigung mit dem ehemaligen k.k. Kadetteninstitut in Eisenstadt – der heutigen Martin-Kaserne – ein Anliegen. Hier engagierte er sich auch bei der Planung und Umsetzung einer historischen Ausstellung und eines beschilderten Rundgangs und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit bei Anlässen immer wieder durch Vorträge und Führungen durch das historische Gebäude.
Berufliche Bandbreite im Zivilleben
Nach der Mitarbeit bei verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsprojekten konzentrierte sich die wissenschaftliche Tätigkeit von Josef Eitler in den letzten Jahren verstärkt auf den Kärntner Raum, wo er vonseiten des Landesmuseums des Öfteren mit Ausgrabungen und deren Auswertung sowie der Bearbeitung von Fundmaterial betraut war. Daneben widmete er sich aber auch der Ausbildung von Studenten im Rahmen von Lehrveranstaltungen und der Weitergabe von Wissen im Rahmen der Kulturvermittlung in der Römerstadt Carnuntum.
Ehrenämter
Trotz seines dicht gedrängten Terminkalenders findet Josef Eitler immer noch Zeit, um sich ehrenamtlichen Tätigkeiten zuzuwenden. So ist der gebürtige Wiener Mitglied des erweiterten Vorstands der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz mit Expertenfunktion im Bereich der Archäologie.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Burgenland