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Tiroler Soldaten an der Grenze zu Jugoslawien 1991

Innsbruck, 28. Juni 2021  - Ende Juni jährt sich zum 30. Mal der Beginn des Bundesheer-Sicherungseinsatzes an der österreichischen Südgrenze zum ehemaligen Jugoslawien. Auch Soldaten aus Tirol trafen damals im Süden ein. Der jetzige stellvertretende Militärkommandant von Tirol, Oberst Gerhard Pfeifer, erinnert sich an den Einsatz.

Das Jägerbataillon 21 formiert sich und verlegt an die österreichische Südgrenze

Am 28. Juni 1991 wurde der Sicherungseinsatz an der Grenze zu Jugoslawien befohlen. Noch an diesem Tag formierte sich in den Garnisonen Kufstein und St. Johann in Tirol das Jägerbataillon 21 für den Einsatz.

Der damalige Leutnant Gerhard Pfeifer erinnert sich noch gut daran, wie er als stellvertretender Kommandant der schweren Kompanie aus dem Urlaub zurückgeholt wurde. Anstatt mit seinen Freunden wie geplant in die Toskana zu reisen, verlegte er noch in den frühen Abendstunden des 28. Juni mit seiner Kompanie an die steirische Südgrenze.

Die jungen Soldaten wurden erstmals an Panzerabwehrlenkwaffen ausgebildet

Das Jägerbataillon 21, verstärkt durch eine Jägerkompanie aus Osttirol, wurde als luftbewegliche Reserve in Graz bereitgehalten. Neben der laufenden Ausbildung der jungen Grundwehrdiener an den schweren Waffen, darunter auch erstmals Panzerabwehrlenkwaffen, verlegten die Soldaten mehrmals im Lufttransport an die Brennpunkte an der Südgrenze (etwa nach Lavamünd, nach Spielfeld oder nach Radkersburg).

Der stellvertretende Militärkommandant erinnert sich an den Einsatz

Der spannendste Einsatz, so erinnert sich Oberst Gerhard Pfeifer, war der Luftlandeeinsatz in Radkersburg. Nach einem langen Ausbildungstag in der Sommerhitze wurde am Abend die schwere Kompanie kurzfristig alarmiert. Ein kleines Kompaniekommando unter Führung des jungen Leutnant Pfeifer wurde mit fünf Transporthubschraubern nach Radkersburg gebracht.

Schon aus dem Hubschrauber konnten die Soldaten das brennende Gornja Radgona (Oberradkersburg) gut erkennen. Nahe der Grenze angelandet, erkundeten die Kommandanten gemeinsam mit den vor Ort eingesetzten Soldaten den Einsatzraum und gingen rasch mit ihren Panzerabwehrwaffen in Stellung. Im Blickfeld: die brennenden Gebäude, die schießenden Kampf- und Schützenpanzer auf der anderen Seite der Grenze. Das Donnern der Panzergranaten wurde verstärkt durch Maschinenkanonen- und Maschinengewehrfeuer.

"Sogar das Schreien der Soldaten war zu hören, derart nah waren wir am Kriegsgeschehen", schilderte Obst Pfeifer heute. Auf dem Weg zur Grenze folgten ihm zwei Funker/Melder.

Pfeifer: "Wir passierten zwei Jagdpanzer 'Kürassier'. Während des Marsches sprachen die sonst sehr redseligen Rekruten kein Wort, erst der Anblick der Panzer entlockte ihnen ein erleichtertes 'Gott sei Dank, Panzer san a do'. Dann wieder Schweigen."

Tiroler Soldaten als Zeitzeugen der Gefechte

An diesem Tag wurden die Tiroler Soldaten Zeitzeugen eines heftigen Gefechts direkt an der österreichischen Grenze. Mit diesem und anderen Luftlandeeinsätzen des Jägerbataillons 21 reagierte Österreich auf die heftigen Kämpfe und zeigte demonstrativ, dass das Bundesheer die vorne eingesetzten Kräfte rasch verstärken kann und entschlossen ist, seine Staatsgrenze zu verteidigen.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Tirol

1991: Soldaten beobachten den Grenzübergang Spielfeld.

1991: Soldaten beobachten den Grenzübergang Spielfeld.

Auch Panzer des Bundesheeres kamen im Grenzgebiet zum Einsatz.

Auch Panzer des Bundesheeres kamen im Grenzgebiet zum Einsatz.

Oberst Gerhard Pfeifer erinnert sich.

Oberst Gerhard Pfeifer erinnert sich.

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