"European Guardian": Internationale Entschärfer üben in Wien
Wien, 17. September 2021 - Zwei Wochen lang trainierten Entschärfer-Teams aus sieben Nationen, wie "unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen" (USBV) manuell unschädlich gemacht werden können. Heute ging die Übung "European Guardian" zu Ende. Am Dienstag, den 14. September, wurden die Fähigkeiten des multinationalen Europäischen Handentschärferzentrums für internationale und nationale Vertreter präsentiert.
Handentschärfung
Die sogenannte "Handentschärfung" kommt dann zum Einsatz, wenn ein sicherer Abtransport bzw. eine kontrollierte Sprengung einer Sprengvorrichtung nicht durchgeführt werden kann. Dies ist der Fall bei Verwendung von radioaktiven, chemischen bzw. bakteriellen Elementen. Aufgabe der Handentschärfer ist es, eine Zündung vor Ort zu verhindern.
Das gilt auch für Geiselnahmen, Schutz kritischer Infrastruktur oder Einsätzen bei Großveranstaltungen. Ein "Highlight" der Übung war die Durchführung von Szenarien in der OMV-Raffinerie in Schwechat und die Entschärfung von mehreren Sprengvorrichtungen in einem Großraumbus, der durch die Österreichische Postbus AG bereitgestellt wurde.
Führungsrolle Österreichs
Die Durchführung der Übung "European Guardian" ist eine Aufgabe des multinationalen Europäischen Handentschärferzentrums "European Centre for Manual Neutralisation Capabilities" (ECMAN), das von den Nationen Österreich, Tschechien, Deutschland, Finnland, Irland, Italien und Schweden betrieben wird. Österreich übernimmt dabei mit der Heereslogistikschule und ihren Militärexperten die Führungsrolle.
Der Betrieb des Europäischen Handentschärferzentrums erfolgt im Rahmen einer multinationalen Kooperation unter der Schirmherrschaft der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). Das Europäische Handentschärferzentrum ist seit Beginn 2018 einsatzbereit.