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Bundesheer setzt Ausbildungskooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 2022 verstärkt fort

Wien, 16. Dezember 2021  - Das Bundesheer und die KZ-Gedenkstätte Mauthausen setzen ihre im Jahr 2020 begonnene Zusammenarbeit fort. Auf Basis eines weiteren Kooperationsvertrages, der seit 29. November 2021 in Kraft ist, sollen 2022 die Themen Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus in der Bildungsarbeit des Bundesheeres weiter verankert werden.

Kooperation ausbauen und vertiefen

Die Kooperation nimmt die Ausbildung von Unteroffizieren und Offizieren an der Heeresunteroffiziersakademie und der Theresianischen Militärakademie des Bundesheeres in den Blick. Vorgesehen sind Besuche der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Form von Studientagen mit Vorträgen, Gruppenarbeiten und Diskussionen.

"Wir werden die bestehende Kooperation zum Themenkomplex Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus im Bundesheer weiter ausbauen und vertiefen. Diese langfristige Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Memorial ist ein wesentlicher Beitrag des Ressorts zur gesamtstaatlichen und europäischen Strategie gegen Antisemitismus und Rassismus", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Erweiterung der Bildungsarbeit bei Grundwehrdienern 

Zudem wird die Bildungsarbeit bei Grundwehrdienst leistenden Soldaten des Bundesheeres mit thematischen Schwerpunkten erweitert. An der KZ-Gedenkstätte Melk werden vom "Verein Merkwürdig - Zeithistorisches Zentrum" seit 2018 laufend Gruppen von Grundwehrdienern betreut. Die dabei gewonnenen Erfahrungen fließen in die Kooperation zwischen Bundesheer und KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein und werden weiterentwickelt.

Inhaltlich steht eine gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit für ein demokratisches Miteinander im Mittelpunkt. Die Bildungsarbeit in Melk soll künftig als "Best-Practice-Modell" dienen, um die "Staats- und wehrpolitische Ausbildung" von Grundwehrdienern allgemein zu erweitern und zu stärken.

Wehrpolitische Informationsarbeit

Auch die höchste Bildungseinrichtung des Bundesheeres, die Landesverteidigungsakademie, ist Teil der Kooperation. Die Landesverteidigungsakademie übernimmt einerseits die Koordinierung aller Projektbeteiligter, andererseits sorgt sie für die inhaltliche Miteinbeziehung zukünftiger Kommandantinnen und Kommandanten in den Entwicklungsprozess.

Ein Novum ist auch die Integration der wehrpolitischen Informationsarbeit. Informationsoffiziere mit besonderen Kenntnissen, Ausbildung und Interesse werden in den Bundesländern in die Bildungsarbeit eingebunden.

Ein Meilenstein der Kooperation ist eine wissenschaftliche Konferenz in Graz, bei der unter anderem zum Thema "Erinnerung an Orten der Gewalt in der NS-Zeit am Beispiel der Belgier-Kaserne" mit Expertinnen und Experten diskutiert wird. Im Rahmen der Konferenz wird eine Gedenkzeremonie zu den während der NS-Zeit in der Belgier-Kaserne begangenen Verbrechen stattfinden. Geplant ist diese Veranstaltung für das Frühjahr 2022 unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit.

Kooperation von hoher Bedeutung

Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, zur Zusammenarbeit mit dem Bundesheer: "Ziel unserer Arbeit ist nicht ausschließlich das Hinweisen auf Vergangenes, sondern die aktive Auseinandersetzung damit, wie die NS-Geschichte in unserer Gesellschaft und in unseren Institutionen nachwirkt. Eine erste Begegnung mit den Verbrechen der NS-Zeit findet in der Regel in der Schule statt. Die Kooperation mit dem Bundesheer ermöglicht eine vertiefende Beschäftigung mit der Thematik in weiteren Ausbildungs- bzw. Lebensphasen. Somit ist die Kooperation von hoher Bedeutung."

Mit Unterstützung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus am Beispiel des KZ-System Mauthausen in den Strukturen des Bundesheeres nachhaltig verankert werden.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Barbara Glück (Bild: Archiv).

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Barbara Glück (Bild: Archiv).

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