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Österreichischer Katastrophen-Koordinator aus Bangladesch zurück

Graz, 13. August 2004  - Brigadier Dr. Alois Hirschmugl, Experte für multinationales Krisenmanagement, wurde von den Vereinten Nationen angefordert, um bei der Bewältigung der Flutkatastrophe in Bangladesch zu helfen. Nach zweiwöchigem Einsatz wieder zurück in Österreich, schilderte er den steirischen Medien in einem Pressegespräch in der Grazer Belgier-Kaserne seine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke sowie die derzeitige Lage vor Ort.

Bangladesch wurde von einer der schlimmsten Flutkatastrophen der letzten Jahrzehnte heimgesucht. Mehr als 33 Millionen Menschen sind davon unmittelbar betroffen, 800 kamen nach offiziellen Angaben ums Leben. 40 der 64 Distrikte (mehr als 30.000 km²) standen unter Wasser. Die Naturgewalten zerstörten insgesamt rund drei Millionen Häuser und Hütten und spülten an die 50.000 Kilometer Straße fort. Auf einer Million Hektar Ackerfläche ist die Ernte vernichtet.

Derzeit geht die Angst vor Epidemien um, weil sich das Hochwasser mit verseuchten Abwässern und Fäkalien aus Kanälen und offenen Latrinen vermischt hat. Die Zahl der dadurch verursachten Todesfälle stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen auf über 180. Mehr als 200.000 Menschen leiden an Durchfall, Gelbsucht, Lungenentzündung oder anderen Krankheiten und täglich infizieren sich weitere 9.000. Immer noch können 1,5 Millionen Betroffene nicht in ihre Häuser zurückkehren oder sind durch die Wassermassen von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Familien haben in Notunterkünften Schutz gesucht, in denen Medienberichten zufolge Nahrungsmittel, Trinkwasser und Medikamente zur Neige gehen.

Aufgabe des Kriseninterventionsteams war es, zuerst die Regierung in Dhaka zu beraten, welche Maßnahmen durch wen zu treffen sind und anschließend die nationalen und internationalen Hilfskräfte gemeinsam zu koordinieren. Weiters versicherte sich das Team durch zahlreiche Ausfahrten in Geländewagen und Booten an Ort und Stelle, dass die Hilfsgüter auch wirklich dort ankamen, wo sie gebraucht wurden. Darüber hinaus schätzten die Helfer die immensen Schäden. Gemeinsam mit der Regierung richteten sie einen Hilfsappell an die internationale Staatengemeinschaft, in dem detailliert dargestellt wurde, welche Mittel wofür benötigt werden.

Der Schaden in Bangladesch wird auf 6,6 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Wiederaufbau dürfte nach Einschätzungen der UNO zumindest ein Jahr dauern.

Ein Bericht der Redaktion Streitkräfteführungskommando

Brigadier Dr. Alois Hirschmugl beim Pressegespräch.

Brigadier Dr. Alois Hirschmugl beim Pressegespräch.

Der Katastrophen-Experte überzeugte sich an Ort und Stelle vom Ausmaß der Schäden.

Der Katastrophen-Experte überzeugte sich an Ort und Stelle vom Ausmaß der Schäden.

Die Situation in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.

Die Situation in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.

Hirschmugl und sein Team.

Hirschmugl und sein Team.

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