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Sommerzeit am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen

Lizum/Walchen, 15. Juli 2022  - Zu Beginn der Urlaubszeit herrscht am höchstgelegenen Truppenübungsplatz des Österreichischen Bundesheeres rege Betriebsamkeit bei herrlichem Sommerwetter. Neben übenden Soldaten erholen sich Kinder und Jugendliche von einem anstrengenden Schuljahr und nehmen sich eine Auszeit von der Hektik des Alltags. Und noch während Bedienstete des Heeres das Wegenetz aus- und verbessern, nutzen zahlreiche zivile Wandergruppen die Routen und genießen eine wunderschöne Berglandschaft.

Wichtig für sichere Nutzung

Truppenübungsplätze haben für die österreichischen Streitkräfte eine besondere Bedeutung. Denn auf den heereseigenen Übungsflächen können die Soldaten auch mit schwerem Gerät, Sprengstoffen, scharfer Munition und Granaten üben. Beim Scharfschießen mit bezünderter Munition, also mit Granaten und Raketen, kann es vorkommen, dass der enthaltene Sprengstoff beim Einschlag nicht "umsetzt". Man spricht dann von einem Blindgänger. Blindgänger sind im Gelände oft schwer zu erkennen und können unwillkürlich oder auch durch Berührung oder Erschütterung noch "umsetzen", also explodieren.

"Bei jedem Schießen mit bezünderter Munition beobachten wir genau, ob die Granaten explodieren. Ist das nicht der Fall, dokumentieren wir den Vorfall", schildert der Kommandant des Truppenübungsplatzes Lizum/ Walchen, Oberst Klaus Zweiker. Anhand dieser Aufzeichnungen wird jährlich für mehrere Wochen im teilweise unwegsamen Gelände nach den Blindgängern gesucht. Derzeit sind 80 Soldatinnen und Soldaten mit der Suche beschäftigt und werden von zwei Hubschraubern vom Typ "Alouette" III unterstützt. Finden die Soldaten einen Blindgänger, wird dieser zunächst markiert. Anschließend entscheidet ein speziell ausgebildeter Kampfmittelbeseitiger, ob die Munition gefahrlos abtransportiert werden kann oder noch vor Ort gesprengt werden muss.

"Vor allem in den Zielgebieten von schweren Waffen ist davon auszugehen, dass von noch nicht gefundenen Blindgängern eine Gefahr ausgeht. Alle Besucher sollten sich über die Lage am Truppenübungsplatz und aktuelle Sperren aufgrund von Übungen und Scharfschießen informieren und auf den ausgeschilderten und markierten Wegen bleiben", appelliert Oberst Zweiker.

30 Kilometer Wander- und Fahrwege

Der Truppenübungsplatz umspannt eine Fläche von über 50 Quadratkilometern. Darin befindet sich ein über 30 Kilometer langes Netz aus Fahrwegen und rund 70 Kilometer Wanderwege. Vor allem die Fahrwege werden in den Wintermonaten, durch Gewitter und durch schwere Fahrzeuge in Mittleidenschaft gezogen. Die Sommerzeit ist daher alljährlich auch der Straßensanierung gewidmet. Dabei kommen heereseigene Straßenbaumaschinen wie Bagger, Gräder und Walzen, die Arbeitskraft und das Fachwissen von Pionieren und auch Grundwehrdienern zum Einsatz.

Auch der Tiroler Baupionier- und Katastropheneinsatzzug ist derzeit am Truppenübungsplatz tätig. Entlang eines vielfrequentierten Wanderweges errichten die Soldaten einen neuen Holzsteg, um den Wanderern das trockene und einfache Queren eines Baches zu ermöglichen. Dieses Bauvorhaben dient somit zum einen der Ausbildung der Grundwehrdiener und zum anderen um die wunderschöne Bergwelt noch zugänglicher zu machen.

Sommerfrische einmal anders

Neben all diesen Vorhaben sind derzeit 33 Kinder von Heeresbediensteten im Rahmen der Aktion "Edelweiss Kinderferienaktion 2022" im Lager Lizum untergebracht. Ein Team aus sieben Betreuerinnen und Betreuern rund um den Tiroler Militärpfarrer, Militärkurat Christoph Gmachl-Aher, ermöglicht den Kindern eine Auszeit aus dem hektischen Alltag. Untergebracht sind die Kinder auf über 2.000 Metern Seehöhe in Soldatenquartieren.

Sie treffen auf spartanische Räume ohne elektronische Unterhaltungsmedien. Neben Bergwanderungen, Sport, Spiel und einer kleinen Spieleolympiade genießen die Teilnehmer noch bis zum 22. Juli ein idyllisches Bergpanorama und Ruhe, die nur von Almkühen, die als Nachbarn die saftigen Almwiesen nutzen, und vom Knallen eines gelegentlich stattfindenden Scharfschießens unterbrochen wird.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Tirol

Das auf über 2.000 Metern Seehöhe gelegene Lager Lizum ist in den Sommermonaten ein Treffpunkt für übende Soldaten, begeisterte Bergwanderer und Almvieh.

Das auf über 2.000 Metern Seehöhe gelegene Lager Lizum ist in den Sommermonaten ein Treffpunkt für übende Soldaten, begeisterte Bergwanderer und Almvieh.

Gefundene Blindgänger werden markiert und anschließend durch einen Kampfmittelbeseitiger beurteilt.

Gefundene Blindgänger werden markiert und anschließend durch einen Kampfmittelbeseitiger beurteilt.

Die Erhaltung der Straßen erfolgt durch alljährlich in den Sommermonaten um eine ganzjährige, sichere Nutzung zu ermöglichen.

Die Erhaltung der Straßen erfolgt durch alljährlich in den Sommermonaten um eine ganzjährige, sichere Nutzung zu ermöglichen.

33 Kinder nutzen derzeit den Truppenübungsplatz zur Erholung und für Sport, Spaß und Spiel.

33 Kinder nutzen derzeit den Truppenübungsplatz zur Erholung und für Sport, Spaß und Spiel.

Soldaten des Baupionier- und Katastropheneinsatzzuges nutzen das Sommerwetter, um im Zuge der Ausbildung das bestehende Wegenetz zu verbessern.

Soldaten des Baupionier- und Katastropheneinsatzzuges nutzen das Sommerwetter, um im Zuge der Ausbildung das bestehende Wegenetz zu verbessern.

Die Tiroler Pioniere können auch im unwegsamen und schwerereichbaren Gelände ihre Tätigkeiten durchführen.

Die Tiroler Pioniere können auch im unwegsamen und schwerereichbaren Gelände ihre Tätigkeiten durchführen.

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