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Tagung zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Salzburg, 27. September 2022  - Am Dienstag fand die Tagung "Digitalisierung und Nachhaltigkeit" als Folgeveranstaltung zu "Smart Waste" statt. Über 70 Personen aus Politik, Wirtschaft und dem Bundesheer haben daran teilgenommen. Die Begrüßungsworte hielten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mittels Videobotschaft; die Vizepräsidentin der Universität der Bundeswehr in München, Eva-Maria Kern; der Leiter der Direktion 6 im Verteidigungsministerium, Generalmajor Hermann Kaponig sowie der stellvertretende Leiter der Direktion 7, Brigadier Andreas Bayer.

Lebensmittelabfall wird gewogen

Seit Mai 2022 wird der Lebensmittelabfall in ausgewählten Verpflegseinrichtungen des Bundesheeres abgewogen. Dadurch können entsprechende Kennzahlen gebildet und Maßnahmen zur Verringerung des Lebensmittelabfalls gesetzt werden. Der Umstand, dass im Jahr 2019 ca. 1.200 Tonnen Lebensmittelabfall angefallen sind, dokumentiert den Handlungsbedarf.

Durch die IT-Services Küchenmanagementsystem, Gewichtsmessung und Verpflegsteilnehmerabrechnung ist eine unterjährige Steuerung des Abfallaufkommens möglich. Laut Hochrechnung der Fachabteilung können dadurch jährliche Einsparungen von bis zu einer Million Euro erzielt werden.

Ziel: Abfall um die Hälfte reduzieren

Aufgrund des Delegierten-Beschlusses der EU ist der Lebensmittelabfall bis zum Jahr 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Bei einer flächendeckenden Ausrollung und steuernden Eingriffen würde sich die Investition kurzfristig amortisieren.

Mit Hilfe eines "Long Range Wide Area Networks" wird nicht nur das Gewicht der Lebensmittelabfälle, sondern auch der Füllstand der Sammelbehälter und die Zufriedenheit der Essensteilnehmer mit der Verpflegung erfasst. Zusätzlich sind Endgeräte und Sensoren für das Facility-Management in Betrieb.

Sicheres Network

Nachdem es sich bei den Einrichtungen des Bundesheeres um kritische Infrastruktur handelt, wurde auch die Sicherheit in diesem Network in Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr München behandelt. Letztere wird das Bundesheer in diesem Bereich mit ihrer Expertise weiterhin unterstützen und eine Dissertation zum Thema verfassen.

Derzeit gibt es im Bundesheer keine effiziente und effektive Möglichkeit, den Abfall in den Liegenschaften zu steuern bzw. unterjährig Kennzahlen zu bilden. Aufgrund des Europäischen Green Deals und der Europäischen Kreislaufwirtschaft sind bis 2030 die Siedlungsabfälle (Restmüll) um 10 Prozent zu reduzieren und die Wertstoffe um 35 Prozent zu steigern.

Elektronisches Abfallwirtschaftskonzept 

Um diese Ziele zu erreichen, wird das Gewicht je Sammelbehälter bei der Abholung erfasst und mittels elektronischem Lieferschein automatisiert an das elektronische Abfallwirtschaftskonzept übermittelt. Für die dafür geleisteten Vorarbeiten wurde den beteiligten Entsorgern - dem Systemanbieter DiGiDO, dem ERP-Anbieter Rona und den eingebundenen Kommunen - auch während der Tagung gedankt.

Der Abfallwirtschaftsverband Pongau und die Firma DAKA (für das Tiroler Oberland) haben die Optimierungspotenziale, die sich aus dem Abwiegen des Abfalls ergeben, eindrucksvoll dargestellt.

Die Direktion 6 im Verteidigungsministerium hat das elektronische Abfallwirtschaftskonzept entwickelt, um die Prozesse zur Nachhaltigkeit in der Abfallwirtschaft zu digitalisieren.

Im Rahmen der Tagung wurden die Vertreter der Politik, der Entsorger, der Kommunen und der Öffentlichkeit über den Prozess der Abfalltrennung und -entsorgung informiert. Es ist geplant, die Erfassung des Gewichts pro Sammelbehälter ab 2024 zu fordern, um die Ziele des Green Deals und der Kreislaufwirtschaft umzusetzen.

Generalmajor Hermann Kaponig bei seinen Begrüßungsworten.

Generalmajor Hermann Kaponig bei seinen Begrüßungsworten.

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