Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Entminungsdienst: 2022 mehr als 31 Tonnen Kriegsmaterial beseitigt

Wien, 15. Jänner 2023  - Im vergangenen Jahr stand der Entminungsdienst des Bundesheeres 985 Mal im Einsatz, um Kriegsrelikte in Österreich zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Dabei handelte es sich um insgesamt 31.249,67 Kilogramm Kriegsmaterial verschiedenster Art. So machten die Entminungsspezialisten beispielsweise 7,3 Tonnen Infanteriemunition, 312 Handgranaten, 16 Panzerfäuste und 37 Fliegerbomben unschädlich.

Rund um die Uhr bereit, Gefahren zu beseitigen

"Mit der Vernichtung von Kriegsrelikten machen die Entminungsexperten des Bundesheeres Österreich jeden Tag ein Stück sicherer. Die Wahrscheinlichkeit Kriegsrelikte in Österreich aufzufinden, ist auch nach Ende des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch immer sehr hoch. Ich danke allen Spezialisten des Entminungsdienstes für ihren herausfordernden Einsatz. Sie stehen rund um die Uhr bereit, um Gefahren zu beseitigen, bevor Menschen zu Schaden kommen", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. 

Herausfordernde Einsatzgebiete

Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes waren auch im vergangenen Jahr vielfältig: Seen und Flüsse zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. So barg die Tauchgruppe des Entminungsdienstes etwa 6,5 Tonnen Kriegsmaterialien aus Gewässern. In hochalpinem Gelände -  vor allem im österreichisch-italienischen Grenzgebiet - bargen die Experten der Alpingruppe 106 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg. Alle Funde wurden unschädlich gemacht und abtransportiert.

Vernichtung und Entsorgung von Kriegsmaterial

Der Entminungsdienst vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 14,4 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials durch Sprengung. Etwa 8,3 Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 9,4 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung verbracht.

Besonders herausfordernd für die Spezialisten ist und war, dass diese 30 Mal auf nicht handhabungssichere Munition stießen, die nicht sicher transportfähig war. Diese Teile mussten vor Ort, also außerhalb von Sprengplätzen des Bundesheeres, durch Sprengen vernichten werden. Dies war sogar in Städten und Ortschaften einige Male notwendig. Dabei wurden 259,80 Kilogramm Kriegsmaterial unschädlich gemacht.

Die Einsatzgebiete

Die Einsatzdichte war im Jahr 2022 in Niederösterreich am höchsten. So wurden dort 12,5 Tonnen Kriegsmaterial bei 485 Einsätzen beseitigt. Dahinter steht die Steiermark mit 2,9 Tonnen in 115 Einsätzen, gefolgt von Oberösterreich mit etwa 1,9 Tonnen in 109 Einsätzen. Im Burgenland wurden etwa 920 Kilogramm in 85 Einsätzen unschädlich gemacht, gefolgt von Wien mit 3,5 Tonnen in 67 Einsätzen. In Kärnten beseitigte der Entminungsidenst 7,2 Tonnen in 62 Einsätzen, in Tirol eine Tonne in 26 Einsätzen, in Salzburg über 550 Kilogramm in 25 Einsätzen. Schlusslicht ist Vorarlberg mit elf Einsätzen und 131 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial.

Was tun bei einem verdächtigen Gegenstand?

Ein Hantieren mit Munition ist für Unbefugte äußerst gefährlich. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man Abstand halten, verhindern, dass Personen oder Tiere dem Fund zu nahekommen und unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. Danach werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren.

Der Entminungsdienst

Die Mitarbeiter des Entminungsdienstes sind Experten für alle Arten von Munition, die aus der Zeit vor 1955 stammt und auf österreichischem Bundesgebiet aufgefunden wird. Der Entminungsdienst wurde als selbstständige Dienststelle am 1. Jänner 2013 vom Bundesministerium für Inneres zum Bundesministerium für Landesverteidigung transferiert. Aufgrund der Dienststellen in Wien, Graz und Linz-Hörsching sowie einer 24-Stunden-Rufbereitschaft können die Entminungsspezialisten innerhalb kürzester Zeit vor Ort sein, um verdächtige Gegenstände zu untersuchen und Gefahren aus vergangenen Kriegen zu beseitigen.

Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes sind vielfältig.

Die Einsatzgebiete des Entminungsdienstes sind vielfältig.

Mehr als 31 Tonnen Kriegsmaterial wurden 2022 beseitigt.

Mehr als 31 Tonnen Kriegsmaterial wurden 2022 beseitigt.

Im alpinen Gelände waren die Spezialisten des Entminungsdienstes ebenfalls im Einsatz.

Im alpinen Gelände waren die Spezialisten des Entminungsdienstes ebenfalls im Einsatz.

37 Fliegerbomben wurden geborgen.

37 Fliegerbomben wurden geborgen.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle