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Ortskampfausbildung auf dem Truppenübungsplatz Glainach

Truppenübungsplatz Glainach/Kärnten, 09. Dezember 2004  - Erlebnisbericht von Korporal Mario Schiefermair, Kursteilnehmers des 3. Chargenkurses 2004 bei der Lehrkompanie des Militärkommandos Salzburg.

Montag:

Der erste Tag startete mit der Verlegung nach Glainach in Kärnten. Wie so vieles andere beginnt auch der Ortskampf mit dem richtigen Sichern (Kontrollposten, Sicherungsposten - der Kontrolltrupp). Mit unserem Gruppenkommandanten sind wir mehrmals sämtliche Postenaufträge theoretisch und praktisch durchgegangen und haben anschließend praktisch Personenkontrollen durchgeführt. Zum ersten Mal habe ich auch die Auslandseinsatznähe gespürt. Es ist wichtig, die zu kontrollierenden Personen zu überprüfen ohne ihnen zu nahe zu treten. Trotzdem muss der Kontrollposten die Oberhand behalten.

Dienstag:

Zur Vertiefung des Sicherungsdienstes nehmen wir die Themen "stehender Spähtrupp“, "Verbindungsspähtrupp“ und "Kontrollpunkt“ durch. Da das Wetter nicht immer mitspielt, ist es nicht so leicht, im Regen die verschiedenen Situation zu meistern. Zum Beispiel: Einen Mann mit schweren Verletzungen, der über die Grenze in ein Krankenhaus will, und keinen Passierschein hat, zu kontrollieren und die richtige Entscheidung zu treffen. Einige Fehler sind passiert, aber deswegen sind wir ja am Chargenkurs.

Mittwoch:

Jetzt geht’s los: Stationsbetrieb in der Ortskampfanlage! Die Themen für heute sind: Graben aufrollen, ein Stiegenhaus nehmen , Selbst- und Kameradenhilfe.

Der Grundsatz "Sieger bleibt, wer schneller reagiert!“ gilt auch im Ortskampf. Vor allem der Ortskampf basiert auf Teamwork, Schnelligkeit und dem Beherrschen der Waffe. Überall ist mit Feind zu rechnen (links, rechts, unten und oben) - das kostet Kraft und Konzentration der Soldaten. Kleinere Schmerzen sind an der Tagesordnung, doch wer spürt die noch? Natürlich werden Soldaten auch verletzt - was tun? Selbst- und Kameradenhilfe ist die Antwort. Wer jetzt glaubt, das ist der leichtere Part der Strecke, der irrt sich. Einen Mann mit ca. 70 kg ins Nachbargebäude zu bringen, über Fenster und Keller auf das Dach zum Hubschraubertransport - und das ganze unter Feindeinwirkung – ist nicht so einfach.

Donnerstag:

Die Themen für heute sind: Bewegung auf Straßen, einen Raum nehmen und die Trümmerstrecke.

Da eine Ortschaft nach Steilfeuerbeschuss nicht mehr so aussieht wie vorher, üben wir das Bewältigen der Trümmerstrecke im Gruppenrahmen. Einen Raum nehmen ist meiner Meinung nach das Schwerste und gleichzeitig das Interessanteste, denn man weiß nicht was einen hinter der nächsten Tür erwartet (Sprengfallen, Zivillisten, Feind, etc.). Wichtig dabei ist, mit voller Wucht und Härte den Raum zu stürmen, um den Feind zu überrumpeln. Wir lernten hier einige der neuesten Techniken der Jägerschule.

Die Woche endet mit einer Abschlussübung, die Teile der Ausbildung beinhaltete und unter Stressbedingungen (Feuer, Gefechtslärm und Feinddarsteller) gemeistert werden muss. Wieder werden viele Fehler gemacht. Zurückzuführen ist das auf zu wenig Praxis. Dadurch folgt auch mein Schluss: Leider ist eine Woche Ortskampfausbildung zu wenig, um bei diesem wichtigen Thema standfest zu werden.

Trotzdem nehme ich viele interessante und actionreiche Ausschnitte für meine weitere Laufbahn mit.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg

Ein Trupp beim Aufrollen des Grabensystems.

Ein Trupp beim Aufrollen des Grabensystems.

Soldaten beim Vorgehen in einer Ortschaft.

Soldaten beim Vorgehen in einer Ortschaft.

Das Vorgehen in Häusern wird unter Anleitung geübt ...

Das Vorgehen in Häusern wird unter Anleitung geübt ...

... und in einer anschließenden Übung praktisch durchgeführt.

... und in einer anschließenden Übung praktisch durchgeführt.

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