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Feldpredigerschule 2004 der Schweizer Armee in Montana-Village

Wien, 30. Juni 2004  - Alle zwei Jahre veranstaltet die Schweizer Armee in der Nähe des Schiortes Crans-Montana (Kanton Wallis) die "Feldpredigerschule". Im "Technischen Lehrgang A" werden in einem 3-Wochen-Kurs interessierte Gemeindepfarrer auf ihren Dienst als Armeeseelsorger vorbereitet. In der Schweizer Armee gibt es keine hauptamtlichen Seelsorger. Die Seelsorgearbeit wird von ca. 330 Milizseelsorgern geleistet, die jeweils einem Bataillon zugeordnet sind und an Übungen ihres Bataillons teilnehmen.

Bei der heurigen Feldpredigerschule durfte ich in der Zeit vom 7. bis 25. Juni neben einem deutschen, einem französischen und einem rumänischen Militärseelsorger als Gasthörer teilnehmen. Unterrichtet wurden militärische Fächer (Aufbau und Ziele der Schweizer Armee, Stabsdienst, Kartenkunde, Exerzierdienst; Pistolenschießen) und militärseelsorgliche Fächer (theologische Grundlagen; "Frieden und Krieg", das Besondere an Gottesdiensten, Unterrichten und Seelsorgegesprächen mit Soldaten). Drei Festgottesdienste, tägliche Andachten und Lehrauftritte vor Rekruten auf einem Truppenübungsplatz ermöglichten die praktische Übung des Erlernten.

Ebenso wurden Einrichtungen der Armee vorgestellt, die eng mit der Seelsorge zusammenarbeiten (Psychologisch-Pädagogischer-Dienst, soziale Betreuung, Sanitätswesen, Militärjustiz). Sehr interessant war die Exkursion in die Katastrophenschutzzentrale des Kanton Wallis und die Fahrt in das Bergdorf Evolene, in dem vor einigen Jahren bei einem schweren Lawinenunglück auch die Armee und die Armeeseelsorger zur Hilfeleistung eingesetzt waren.

Ein Gebirgsmarsch und drei Sportnachmittage ermöglichten körperliche Betätigung und Ausgleich zum Lehrsaalsitzen. Zwei Klassenausflüge und ein paar Fußball-EM-Abende gaben Gelegenheit, die Kameradschaft zu pflegen und (internationale) Freundschaften zu schließen. Höhepunkte des Kurses waren sicher auch ein Treffen mit dem höchsten General der Schweizer Armee, Korpskommandant Keckeis, und die Abschlussfeier im Stockalperschloß in Brig, in deren Rahmen die Absolventen des Kurses offiziell zu Armeeseelsorgern ernannt wurden.

Für mich persönlich war es sehr gewinnbringend, nach beinahe zwei Jahren Praxis als hauptamtlicher Militärseelsorger für drei Wochen wieder der Praxis entnommen zu werden und die Gelegenheit zu theoretischer Reflexion meiner Tätigkeit zu bekommen. Da auch für die Militärseelsorge die Zukunft wohl zunehmende Internationalisierung mit sich bringen wird, bin ich sehr dankbar für das Kennenlernen und die gedankliche Auseinandersetzung mit den Schweizer Armeeseelsorgern und den anderen ausländischen Gästen. So halte ich es für gut, wenn auch in Hinkunft österreichische Militärseelsorger der Einladung des Personalchefs der Schweizer Armee, Divisionär Eymann, folgen und die von Fachoffizier Aebi ausgezeichnet organisierte Feldpredigerschule als Gasthörer besuchen.

MilKurat Mag. Armin CENCIC

Photos: Hptm Asg Charles AFFENTRANGER

Ein Bericht der Redaktion Evangelische Militärseelsorge

Gruppendiskussion

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Lehrauftritt der künftigen Armeeseelsorger vor Rekruten

Lehrauftritt der künftigen Armeeseelsorger vor Rekruten

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