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Internationale Anstrengungen zur Bekämpfung von Antipersonenminen

Wien, 02. Oktober 1998  - Antipersonenminen und der Räumung sind in letzter Zeit zu einem immer wichtigeren Thema geworden. Im Dezember 1997 wurde die "Ottawa Konvention" über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und zu deren Vernichtung von über 100 Staaten unterzeichnet. Diese Konvention wird am 1. März 1999 für alle Staaten, die sie ratifiziert haben, bindend.

Minensuche und -räumung ist immer noch eine gefährliche Tätigkeit für SpezialistenVom 29. September bis zum 1. Oktober 1998 fand beim Forschungszentrum der Europäischen Kommission in Ispra, Norditalien, ein internationales Minensemiar zum Thema "Minenräumungstechnologien" ab. Aufgrund einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Union (EU) unter der Präsidentschaft Österreichs und der Westeuropäischen Union (WEU) unter dem aktuellen Vorsitz Italiens entsandten das Bundesministerium für Landesverteidigung und das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Fachleute zu einer "Fact-Finding-Mission" nach Kroatien. Das Team, dem auch Spezialisten aus anderen Nationen angehörten, hatte den Auftrag zu prüfen, auf welche Weise Kroatien bei der Beseitigung gefährlicher Sprengkörper und Minen unterstützt werden kann.

Österreich gilt als "Musterland" im Kampf gegen Minen. Als eines der ersten Länder hat Österreich im Jänner 1997 ein Gesetz zum Totalverbot von Antipersonenminen beschlossen. Bereits vor Jahren wurden alle Restbestände von Antipersonenminen vernichtet, und im Juni 1998 ratifizierte das Parlament die "Ottawa Konvention". Am Schulungszentrum für Munitionstechnik im Großmittel werden außderdem in regelmäßigen Abständen Seminare zum Thema "Mine Awarness" abgehalten.

In Ispra wurde unterdessen die Wirkung von Antipersonenminen auf einen Menschen demonstriert und neue Technologien zur Auffindung und Bekämpfung von Minen präsentiert. Das Bundesministerium für Landesverteidigung hat auf einem eigenen Ausstellungsstand seine Ausrüstung und sein Know-How präsentiert. Forschungsergebnisse und Entwicklungen mit Radar-, Infrarot- und Metallsenortechnik wurden ebenso vorgestellt, wie "künstliche Nasen", die ein TNT-Molekül noch in einer Billion Luftteilchen nachweisen können sollen. Auch der Einsatz von Satellitenbildern zum Aufspüren von Landschaftsveränderungen durch Minen, und dadurch den Minen selbst, wurde angesprochen. Weiterhin unverzichtbar sind aber die auch in Ispra vertretenden Minenspürhunde.

Statistiken besagen, daß weltweit zirka 25.000 Menschen im Jahr durch Minen ums Leben kommen oder von diesen schwer verletzt werden. Alle 20 Minuten explodiert irgendwo auf der Erde eine der rund 110 Millionen noch lauernden Landminen. Die verschiedensten nationalen und internationalen Organisationen versuchen auf diese Problematik aufmerksam zu machen, mitunter auch mit kuriosen Mitteln. Als Protest gegen Landminen wurde nun schon das vierte Jahr ein "Schuhberg" vor dem Eiffelturm errichtet. Elf andere französische Städte sind dieses Jahr diesem Beispiel gefolgt.

Minenseminare als Austauschmöglichkeit für Erfahrungen und PraktikenÖsterreich bestätigte schon im Juli dieses Jahres seine Vorreiterrolle in Sachen Minensuche und -räumung. Von 7. bis 10. Juli 1998, also kurz nach Übernahme der EU Präsidentschaft, hielt das österreichische Bundesheer gemeinsam mit Italien, das zu dieser Zeit die WEU Präsidentschaft inne hatte, ein Minenseminar in Wien ab. Zusammen mit den italienischen Streitkräften wurden Themen wie Methoden der Minensuche und -räumung, sowie praktische Erfahrungen bei der Zerstörung von Mienen in internationalen Einsätzen. Ein Praxisteil befaßte sich vor allem mit der gefährlichen Wirkung von Schützen-, also Antipersonenminen. Österreich und Italien setzten damit ein Zeichen aufgrund der neuen Minenverbote sowie der geforderten internationalen Kooperation bei Entminungsaktivitäten.

Minensuche

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Ferngesteuerter Manipulator zur gefahrlosen Beseitigung unbekannter Kampfmittel.

Ferngesteuerter Manipulator zur gefahrlosen Beseitigung unbekannter Kampfmittel.

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