Internationaler Militärpublizisten-Kongreß in Wiener Neustadt
Militärpublizisten bei Berufsheer skeptisch
Wien, 22. Oktober 1999 - Heute ging der diesjährige Kongreß der European Military Press Association (EMPA) in Wr. Neustadt zu Ende. Militärpublizisten aus 14 Nationen diskutierten an der Theresianischen Militärakademie Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit am Mediensektor und der Sicherheitspolitik. Vertreter der Benelux-Staaten gaben Erfahrungen ihrer derzeitigen Umstellungsprobleme von Wehrpflichtigenarmeen auf Berufsheere weiter.
61 Redakteure und Herausgeber von 46 Militärmedien aus 14 europäischen Staaten waren der Einladung der auflagenstärksten österreichischen militärischen Fachzeitschrift "Truppendienst", gefolgt. Hauptthema der Veranstaltung war die Verbesserung der Zusammenarbeit dieser verschiedenen Fachpublikationen unter Nutzung der neuen Medien, wie es beispielsweise das Internet darstellt. Viel beachtet wurden Vorträge von Delegierten der Armeen der Benelux-Staaten zum Thema Berufsheer. Grundtenor der Aussagen war, daß sich Politiker eine Umstellung ihres Wehrsystems von einer Wehrpflichtigenarmee auf ein Berufsheer sehr genau überlegen sollten. Dafür brauche jede Armee zumindest fünf Jahre Zeit, um die notwendige Infrastruktur für eine professionelle Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Eine Berufsarmee aufzubauen bedeute aber auch, die Armee in eine direkte Konkurrenz zu anderen Anbietern am Arbeitsmarkt zu versetzen. Damit seien auch Gehälter zu bezahlen, die einem Vergleich mit der Wirtschaft standhalten, um die notwendige Zahl an Berufssoldaten zu erreichen. Eine Erhöhung der Professionalisierung gehe somit auch Hand in Hand mit der Zuweisung der entsprechenden finanziellen Mittel, ohne die eine gleichzeitige Erfüllung bisher geforderter Sicherheitsaufgaben nicht zu schaffen sei.