Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

"Das Jahr 2000- Problem" - Massnahmen und Konsequenzen

Wien, 16. Dezember 1999  - Wie ging das Ressort bei der Lösung der eigenen Jahr-2000-Probleme vor?

Diese Frage betrifft die Jahr-2000-Fähigkeit (Hard- und Software)

  • der IT-Systeme der 1. - 3. Verarbeitungsebene (Host, Server, PC) mit Netzwerkkomponenten
  • der Integrierten Fernmeldeinfrastruktur - des Luftraumüberwachungssystems GOLDHAUBE
  • der "Embedded systems" (Heizungssteuerungen, Zutrittskontrollsysteme etc.)
  • der "intelligenten" Meßsysteme (Computergesteuerte Sensoren, Automatische Testsysteme, etc.)

Grundsätzlich wurde die Jahr-2000-Problematik in IT-Systemen als Anlass für eine tiefgreifende Erneuerung wesentlicher Bereiche der IT-Infrastruktur (1. – 3. Verarbeitungsebene, Datenferübertragungs-Netzkomponenten) genutzt. Eine grundsätzliche Beschränkung auf die Herstellung der Jahr-2000 Fähigkeit in den bestehenden Systemen hätte nur Kosten verursacht, ohne zu einer verbesserten IT-Infrastruktur zu führen. Zusätzlich wurden in den Rechenzentren des Ressorts seit dem Jahre 1996 auch gezielte Maßnahmen zur Herstellung der Jahr-2000-Fähigkeit der weiter zu betreibenden IT-Systeme des Bundesheeres gesetzt. In diesem Zusammenhang wurden Projekte im Wert von ca. 230 Mio. ATS abgewickelt. Auch die Aufwendungen für externe Mitarbeiter sind in diesen Beträgen enthalten. Die im eigenen Bereich anfallenden Personalaufwendungen sind dabei nicht inkludiert. Der erfolgreiche Integrationstest für die 1. - 3. Verarbeitungsebene fand vom 24. bis 26. September 1999 statt. Der Jahr-2000-Test der integrierten Fernmeldeinfrastruktur wurde am 9. und 10. Oktober 1999 durchgeführt. Auch hier konnte die Jahr-2000-Tauglichkeit nachgewiesen werden.

Ein komplexes Problem war die Sicherstellung der Jahr-2000-Fähigkeit des Luftraumüberwachungssystems GOLDHAUBE in Verbindung mit den angeschlossenen Systemen:

  • Austrocontrol für das zivile Air Traffic Controlcenter Vienna (VAS2), die zivile Flugfernmeldezentrale (AFTN) und die Wetterfernmeldezentrale (WFZ) Wien
  • Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik für die Einbindung der internationalen Vorhersagesysteme und Netzwerke
  • Das Datenverteilsystem des Deutschen Wetterdienstes
  • Austrocontrol/TU-Graz für das Blitzortungssystem und den Wetterradarverbund

Die Jahr-2000-Tests liefen vom 15. November 1999 einmal wöchentlich und wurden am 13. Dezember 1999 erfolgreich abgeschlossen. Im Bereich der "Embedded systems" ist das Ressort hauptsächlich fremdbestimmt, da diese in den Zuständigkeitsbereich von Bundesgebäudeverwaltung 2 und Bundesbaudirektion fallen. Soweit sie in den eigenen Bereich fallen wurden Tests durchgeführt bzw. versucht Bestätigungen über die Jahr-2000-Fähigkeit von den Lieferfirmen einzuholen. Der Bereich der "intelligenten" Meßsysteme wurde pragmatisch angegangen. Wesentliche Systeme wurden umgebaut, für die anderen nach manuellen Umgehungen gesucht.

Wie kann das Ressort helfen, damit bei etwaigem Ausfall lebenswichtiger Bereiche keine Notsituationen in Österreich entstehen?

Eine interne Lagebeurteilung der möglichen Jahr-2000-Szenarien ergab, dass die wichtigste Aufgabe für das Ressort darin besteht, die Kommunikationsfähigkeit der eigenen Kommandostrukturen aufrecht zu erhalten.

Alle nachstehend genannten Assistenzleistungen hängen davon ab:

Assistenzleistung zur Aufrechterhaltung ziviler Infrastruktur durch Beistellung von

  • Notstromaggregaten
  • Fernmeldeeinrichtungen

Assistenzleistung zur Verminderung der Auswirkung auf die Bevölkerung durch

  • Beistellen von Notunterkünften
  • Wahrnehmung von Versorgungsaufgaben (z.B. Wasserversorgung)
  • Beistellen von Sanitätseinrichtungen
  • Beistellen sonstiger Logistikeinrichtungen

Wahrnehmung von Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes im Fall von ABC-Bedrohungen

Im Wege der internationalen Zusammenarbeit kommt es insbesondere mit Armeen jener Ländern, welche an der "Partnerschaft für den Frieden" teilnehmen, zu einem intensiven Informationsaustausch.

Als Koordinator des BMLV für alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem "Jahr 2000-Problem" fungiert Brigadier Mag. Rudolf Straka, Telefon 01/515 95 20330.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle