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Lawineneinsatzzüge des Bundesheeres

Wien, 12. Februar 1999  - Das Schneechaos der letzten Tage in Westösterreich bestätigt die Nowendigkeit, jederzeit abrufbare Einsatzkräfte verfügbar zu halten. Hiezu verfügt das Bundesheer über Lawineneinsatzzüge, die aus speziell ausgebildeten Soldaten bestehen und von alpinqualifiziertem Personal geführt werden, und mit entsprechenden Suchgeräten ausgestattet sind. Allein in Tirol stehen derzeit ca. 150 Mann bereit.

Das österreichische Bundesheer verfügt über eine bestimmte Anzahl abrufbereiter Lawineneinsatzzüge. Je nach Bundesland ist eine Mindestanzahl dieser Züge festgelegt. Der Militärkommandant kann jedoch in bestimmten Lagen die Bildung weiterer Lawineneinsatzzüge anordnen. Ein derartiger Zug besteht aus ca. 40 Mann. Es wird dabei auf qualifiziertes Hochalpinpersonal des Bundesheeres zurückgegriffen, das in erster Linie von den hochgebirgstauglichen Jägerregimentern stammt. Die Zugs- und Gruppenkommandanten sind für Aufgaben im Bereich „organisierter Rettung“ speziell ausgebildet.

Das erforderliche Gerät sowohl für die fixen Sondierung eines LawinenkegelsLawineneinsatzzüge und auch für die je nach Lage zusätzlich aktivierten Kräfte ist vorhanden. Um es jederzeit unmittelbar verfügbar zu halten, wird es vorrangig nur für Einsatzzwecke, nicht jedoch zur Ausbildung verwendet. Jeder Angehörige eines Lawineneinsatzzuges verfügt über ein Lawinenverschüttetensuchgerät (Pieps) mit zwei Frequenzen. Ortungsgeräte können an Hubschraubern angebracht werden und ermöglichen eine punktgenaue Suche über einem Lawinenkegel. Zum weiteren Gerät zählen Lawinensonden, Schneeschaufeln, Höhenmesser, Universaltragen und allgemeine Alpinausrüstung.

Im Bundesland Tirol ist aufgrund der akuten Lawinengefahr z.B. je ein Lawineneinsatzzug im Oberland, im Unterland, im Raum Innsbruck und im Raum Lienz derzeit installiert. Lawineneinsatzzüge gibt es auch in den Militärkommandobereichen Vorarlberg, Salzburg, Kärnten, Steiermark und Niederösterreich. Eine Anforderung kann sowohl direkt beim Truppenkörper, beim Militärkommando oder über die Landeswarnzentrale erfolgen.

VerschüttetenbergungDie Chance auf Lebendbergungen nach Lawinenabgängen hängt mit dem Zeitverzug sowie der Verschüttungstiefe, der Schneebeschaffenheit und der Lage unter der Lawine zusammen. Je rascher organisierte Hilfe erfolgt, umso größer ist die Überlebenschance. Nach ca. 30 Minuten unter einer Lawine verringern sich diese Chancen drastisch. Wesentlich ist daher auch der Grundsatz der organisierten Kameradenhilfe, der bei der Ausbildung österreichischer Soldaten immer wieder vermittelt wird. Bei der Kameradenhilfe ist jedoch auf die erforderlichen Maßnahmen zur Eigensicherheit zu achten.

Generelle Ausstattung eines Lawineneinsatzzuges

Personelle Gliederung in der Regel rd. 40 Mann

  • 1 Kommandant Lawineneinsatzzug
  • 1 stv. Kommandant
  • 1 Gruppenkommandant Sondiergruppe
  • 1 Gruppenkommandant Schauflergruppe
  • 1 SanUnteroffizier

Gerät:

  • Kraftfahrzeuge PuchG Pinzgauer
  • Mannschaftstransportwagen
  • SanPinzgauer mit Notarztausstattung
  • 1 Großzelt
  • 2 Tage Verpflegung
  • Touren-Skiausrüstung komplett für alle Personen
  • Stirnlampen
  • Lawinensonden
  • Lawinenschaufeln
  • Gaskocher
  • Thermosflaschen
  • Biwak-Säcke
  • Reepschnüre
  • Kletterseile
  • Hilfsseile
  • Verschüttetensuchgeräte
  • Universaltragen
  • Akija
  • Trageschlafsack
  • Großsitzgurte
  • Harscheisen
  • Gletscherbrillen

Lawineneinsatzzüg

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Lawineneinsatz

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