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Stellungnahme von Verteidigungsminister Herbert Scheibner im ORF-Nachrichtenmagazin "Der Report" am 9.1.2001

Wien, 09. Jänner 2001  - Im Gespräch mit der Chefredakteurin dieser Sendung betonte Bundesminister Scheibner, daß die verantwortlichen Stellen des Bundesheeres immer sofort tätig werden, wenn Gerüchte auftauchen, daß es in einem Gebiet, in dem österreichische Soldaten im In- oder im Ausland eingesetzt sind, eine Gesundheitsgefährdung geben soll.

Das hat das Bundesheer auch im Zusammenhang mit der laufenden Diskussion um den Einsatz von DU- Munition (DU - depleted Uranium - abgereichertes Uran) im Kosovo getan.

Denn lange bevor es die breite mediale und öffentliche Diskussion zu diesem Problem gegeben hat, aber im Frühjahr des Vorjahres die ersten Gerüchte aufgetaucht sind, haben im Mai 2000 bereits Spezialisten des Bundesheeres eine eingehende Untersuchung durchgeführt, ob es im Einsatzraum der österreichischen Soldaten im Kosovo eine Kontaminierung des Bodens oder der Luft gibt. Schon damals wurden keine diesbezüglichen Nachweise gefunden.

Es werden im übrigen alle österreichischen Soldaten vor und nach einem Einsatz im Rahmen internationaler Organisationen eingehend medizinisch untersucht.

Aufgrund der jetzigen Diskussion um den Einsatz von DU-Munition wurden Blutuntersuchungen bei jenen Soldaten, die schon länger im Einsatzraum im Kosovo sind, durchgeführt. Das Ergebnis zeigte keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen der Soldaten auf.

Allen Soldaten ist seit dem Beginn des Einsatzes befohlen, keine Munitionsteile zu berühren, geschweige denn zu sammeln, keine Panzer oder sonstige Wracks zu begutachten oder zu betreten, sodaß eine Gefährdung durch Uranstaub auszuschließen ist. Das vor dem Hintergrund, daß es ja keine Beweise gibt, ob die jetzt bekanntgewordenen Fälle von Leukämie oder Krankheiten bei Soldaten anderer Nationen wirklich im Zusammenhang mit dem Einsatzort Balkan und der Verwendung von DU-Munition stehen.

Es werden nämlich auch Fälle von erkrankten und verstorbenen Soldaten in der Öffentlichkeit diskutiert, die nach vorliegenden Informationen überhaupt nicht im Einsatzraum von DU-Munition gewesen sind. Das heißt, man muß hier vorsichtig sein, man darf aber selbstverständlich nichts vertuschen. Man soll offen informieren. Man soll überall dort, wo es eine mögliche Gefährdung geben könnte - auch wenn sie nicht beweisbar ist - alles Mögliche tun, um die Sicherheit der Soldaten zu garantieren und bestmöglich sicherzustellen.

Aber man sollte hier auch nach der Faktenlage handeln. Und hier gibt es eben diese Latenzzeiten beim Ausbruch von Leukämierkrankungen. Es gibt Untersuchungen etwa schon aus dem Golfkrieg, in dem auch diese Munition verwendet worden ist. Und auch da - das ist immerhin fast 10 Jahre her - gibt es derzeit noch keinen Nachweis, daß Gesundheitsgefährdungen vorgelegen sind. Selbstverständlich ist aber für das Bundesheer, daß jeder, der eine Untersuchung, eine Sanitätsbetreuung des österreichischen Bundesheeres in Anspruch nehmen möchte, das selbstverständlich auch tun kann. Es wird eine entsprechende Information an die Soldaten geben, die an Auslandseinsätzen am Balkan teilgenommen haben.

Verteidigungsminister Herbert Scheibner

Verteidigungsminister Herbert Scheibner

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