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Und wenn der Schnee staubt...

Wien, 08. März 2001  - ein Bericht von Major Volkmar Ertl

In der Zeit von 19. Februar bis 2. März 2001 wurde im Raum Mühlbach am Hochkönig der erste Heeresschiausbilderkurs nach dem neuen "Alpinausbildungskonzept 2000" durchgeführt.

Militärische Schiausbildung zur Erhöhung der Winterkampftauglichkeit

Das Bewegen im alpinen Gelände unter winterlichen Verhältnissen erfordert vom Soldaten zur Erfüllung von Aufträgen Fertigkeiten im Skilauf. Militärische Skiausbildung dient daher in erster Linie der Erhöhung der Gebirgs- und Winterkampftauglichkeit.

Wandel der Zeit

War das Schifahren in den 80er Jahren für fast jeden Jugendlichen ein absolutes Muß, so hat der Wandel der Zeit eine neue Bewegung ins Leben gerufen. Die "Boarder" Generation gibt jetzt den Ton an.

Das findet seine Auswirkungen natürlich auch im militärischen Bereich. Waren vor rund 10 Jahren von 100 eingerückten Rekruten nur ca. 5 Nichtschifahrer, so hat sich heute die Situation gravierend geändert. Vergleichsweise gibt es heutzutage unter 100 eingerückten Rekruten bereits 40 Nichtschifahrer.

Geänderte Situation verlangt neues Ausbildungskonzept

Auf diese Situation hat man mit dem neuen Alpinausbildungskonzept 2000 reagiert und die Ausbildung im Bereich der Alpin- und Schilehrerausbildung umgestellt. Die erste Stufe auf dem Weg zum Heeresschilehrer bildet heute daher der sogenannte Heeresschiausbilderkurs.

Die Ausbildung zum Heeresschiausbilder soll alle Absolventen dazu befähigen, die Ausbildungsmethodik der Skigrundschule im Bereich des funktionsbezogenen militärischen Skilaufes zu vermitteln. Auch das skiläuferische Eigenkönnen der Grundschule und die Fortbildung des allgemeinen militärischen Skilaufes sollte während dieses Kurses verbessert werden. Nach dem Absolvieren des Heeresschiausbilderkurses können alle Absolventen als Ausbilder im Rahmen von Truppenalpinausbildungen, also in der Grundschule des funktionsbezogenen militärischen Skilaufes eingesetzt werden.

Der funktionsbezogene militärische Skilauf ist jener Skilauf, welcher zur Erfüllung von militärischen Aufträgen beherrscht werden muß. Hiezu wird ausschließlich die militärische Ausrüstung verwendet.

Der Kurs

30 Teilnehmer können durch den Kurskommandanten, Heeresschilehrer Major Volkmar Ertl, Jägerbataillon 26, zu Kursbeginn begrüßt werden. Mit dem leistungsfähigen und überaus kompetenten Ausbilderteam, angeführt von Heeresschilehrern sowie den staatlich geprüften Diplomschilehrern Hauptmann Gilbert Hammerle, Jägerschule, Vizeleutnant Peter Zaller, Pionierbataillon 2, Vizeleutnant Kurt Wastian, Militärspital 2 sowie Offizierstellvertreter Andreas Strassegger, Jägerschule, verspricht der Kurs von Anfang an ein voller Erfolg zu werden.

Schon am Anreisetag ging es mit der praktischen Ausbildung los. Der Montag Nachmittag wurde genutzt, um sich an die militärische Skiausrüstung zu gewöhnen. In der ersten Woche lag das Schwergewicht der Ausbildung in der Vermittlung der Theorie, der richtigen Ausbildungsmethodik sowie der Bewegungslehre. Auch der Lehrweg der Schigrundschule, von der Gewöhnung bis zum Stemmschwingen, wurde in Unterrichten erarbeitet. Da man aber aufgrund der starken Schneefälle in der ersten Woche ideale Pistenverhältnisse vorfand, kam auch das Fahren in der Buckelpiste und im unverspurten Gelände nicht zu kurz.

Der Einsatz als Heeresschiausbilder

In der zweiten Ausbildungswoche folgte dann sogleich der Einsatz als Schiausbilder. 40 Soldaten des Heeresfernmelderegiments aus St. Johann standen als Übungstruppe zur Verfügung, sodaß die angehenden Heeresschiausbilder ihr bereits erlerntes Wissen in der Praxis anwenden konnten.

Auch dem Umstand, daß Marschbewegungen von Infanteriesoldaten meist nur bei Nacht durchgeführt werden können, wurde mit einer Nachtschitour Rechnung getragen.

8000 Höhenmeter Pulverschneeabfahrten

Der Dienstag der zweiten Woche stellte dann wohl für die meisten Kursteilnehmer den schifahrerischen Höhepunkt des Kurses dar. Bei strahlend blauem Himmel, ganz nach dem Motto "Und wenn der Schnee staubt....", konnten 8000 Höhenmeter Pulverschneeabfahrten im unverspurten Gelände zurückgelegt werden.

Die Prüfung

Die letzten beiden Kurstage standen dann im Zeichen der Prüfungsvorbereitung und der Prüfung. Neben den schriftlichen Arbeiten wurden von den Teilnehmern zwei Schulfahrten und zwei Geländefahrten abverlangt. Von den 30 zur Prüfung angetretenen Schülern konnten 25 den Kurs mit positivem Erfolg abschließen und werden daher im Mai zum Heeresschiausbilder ernannt. 19 davon erhielten die Berechtigung im nächsten Jahr in die Ausbildung zum Heersschilehrer einzusteigen.

Ausbildungsmethodik der Schigrundschule.

Ausbildungsmethodik der Schigrundschule.

Kurzbriefing.

Kurzbriefing.

...und wenn der Schnee staubt...

...und wenn der Schnee staubt...

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