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Brandschutzübung beim Jägerbataillon 26

Spittal/Drau, 01. Juli 2001  - Eine Nachlese von Major Volkmar Ertl

Türkkaserne - Samstag 23. Juni, 0508 Uhr - Die Charge vom Tag der 2. Kompanie befindet sich im Dienstzimmer und vernimmt plötzlich starken Brandgeruch aus dem Kellergeschoß. Dichte Rauchschwaden breiten sich blitzartig aus. Innerhalb kürzester Zeit ist das Stiegenhaus stark verqualmt. Sofort wird Alarm geschlagen, doch nur wenige der 150 Rekruten, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Unterkunft befinden, können sich selbstständig in das Freie retten. Starker Rauch und Qualm versperren den Fluchtweg.

Rasche Hilfe

Nur fünf Minuten nach Alarmierung treffen bereits die ersten Kräfte der Feuerwehr Spittal ein und leisten so rasche Hilfe. Mit schwerem Atemschutz wird aus zwei Richtungen ein Innenangriff in das Unterkunftsgebäude durchgeführt. Parallel dazu wird sofort mit der Bergung und Evakuierung der eingeschlossenen Soldaten begonnen. Mit der Drehleiter sowie mit Steckleitern werden Fluchtwege geschaffen. Die geborgenen Rekruten werden vom Roten Kreuz Spittal, das in der Kaserne einen Verletztensammelplatz errichtet hat, erstversorgt und medizinisch betreut. Schwere Atemschutztrupps kämpfen sich mittlerweile in das Innere des Gebäudes vor und bergen acht Soldaten, die auf der Flucht eine Rauchgasvergiftung erlitten haben.

Funkenflug

Funkenflug war der Auslöser für einen weiteren Brand im Stallgebäude der Türkkaserne. Auch hier dringt dichter Rauch aus dem Obergeschoß des Ge-bäudes, wo Heu, Stroh und Futtermittel gelagert sind. Weitere Einsatzkräfte werden angefordert um die im Stallgebäude eingeschlossenen Haflingerpferde zu bergen. Auch an diesem Einsatzort arbeiten die Einsatzkräfte professionell. Der Brand im Obergeschoß kann mittels Wasserwerfer von außen sowie einem Innenangriff unter Kontrolle gebracht werden. Alle 34 im Stall befindlichen Pferde können durch Atemschutztrupps gerettet werden.

Explosion und Brand in der Werkstätte

Ein weiteres Übungsszenario, das sich Einsatzleiter Hauptbrandinspektor Franz Brunner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Spittal und der Berichterstatter ausdachten. Bei Schweißarbeiten kommt es zu einer Explosion, innerhalb von kurzer Zeit steht das Fahrzeug in Flammen. Unter Einsatz eines Wärmesichtgerätes werden Gefahrenquellen geortet. Mit einem Schaumlöschangriff wird der Brand unter Kontrolle gebracht und der eingeschlossene verunfallte Mechaniker (dargestellt von einer 70 kg schweren Spezialpuppe) geborgen.

Ziel der Übung war

  • die Überprüfung der Einsatzbereitschaft der Atemschutzträger des Abschnittes Spittal;
  • die Überprüfung der Zusammenarbeit der Organisationen Feuerwehr, Rotes Kreuz und Bundesheer;
  • die Bildung eines Führungsstabes durch die verschiedenen Einsatzorganisationen bei Großereignissen;
  • die Überprüfung der Maßnahmen hinsichtlich der ersten Löschhilfe und der innerbetrieblichen Abläufe in der Türkkaserne.

Bei der abschließenden Übungsnachbesprechung zeigten sich Bezirksfeuerwehrkommandant Siegfried Meixner sowie Major Rudolf Kury, der Einsatzleiter des Jägerbataillon 26, sehr zufrieden. In Summe waren 222 Florianijünger, 30 Helfer des Roten Kreuzes und rund 250 Soldaten an dieser Brandschutzübung beteiligt.

Bergung mit der Drehleiter.

Bergung mit der Drehleiter.

Wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall.

Wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall.

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