Verteidigungsminister besucht UN-Soldaten und Politiker in Syrien
Syrien, 06. Dezember 2001 - Ein klares Bekenntnis zur Fortsetzung des erfolgreichen Einsatzes unserer Blauhelme am Golan hat Verteidigungsminister Scheibner abgegeben. Gleichzeitig betonte er bei seinem zweitägigen Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer politischen Lösung des Nahostkonflikts.
Neben Gesprächen mit seinem syrischen Amtskollegen Mustafa Tlass und dem Außenminister Farouqh Al-Sharaa standen unsere UN-Soldaten im Zentrum des umfangreichen Besuchsprogramms. Scheibner sieht derzeit kaum Aussicht auf Erfolg für einen Frieden in Nahost. Die Dauer des österreichischen UN-Einsatzes auf den Golan-Höhen ist daher auch nicht absehbar.
Im Camp Faouar würdigte Scheibner vor den angetretenen österreichischen und slowakischen "Peacekeepern" ausdrücklich ihre Leistungen im Dienste des Friedens. Er betonte dabei, dass nach derzeitigem Stand eine Einstellung des Einsatzes nicht vorstellbar ist. Gleiches gelte für eine Verringerung der Truppe.
"Solange es notwendig ist, wird sich Österreich hier mit Friedenssoldaten engagieren" sagte Scheibner. "Niemand darf signalisieren, dass sich die internationale Gemeinschaft hier zurückzieht." Neben außenpolitischen Bemühungen sind für ihn die österreichischen UN-Soldaten eine "wichtige Visitenkarte Österreichs in der Region".
Zwar gibt es nach der jüngsten Eskalation der Gewalt im Nahen Osten und nach den Terroranschlägen vom 11. September Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit für UN-Personal in Israel. Scheibner sieht aber keine unmittelbare Gefährdung der österreichischen Soldaten. Der schwedische Generalmajor Bo Wranker, Kommandant von UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force), bezeichnete Syrien gar als einen der sichersten Plätze der Welt - und war voll des Lobes für unsere Blauhelme.
Während einer Tour durch die Positionen der 1. und 2. Kompanie konnte sich der Verteidigungsminister selbst ein Bild vom Alltag seiner Soldaten im Auslandseinsatz machen. Österreichische UN-Soldaten sind seit 1973 auf den Golan-Höhen stationiert. Die derzeit rund 370 Österreicher sind Teil der mehr als 1.000 Mann starken Truppe von UNDOF. Ihre Aufgabe ist die Überwachung des Waffenstillstands zwischen Israel und Syrien. Die Einsatzzone reicht dabei vom Libanon im Norden bis nach Jordanien im Süden. Gemeinsam mit einer slowakischen Einheit sind die Österreicher für den nördlichen Abschnitt verantwortlich - im Süden wachen polnische Kameraden über den Frieden.