Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Schnee und Eis, klirrende Kälte und ein "Feuerzauber"

Wien, 17. Dezember 2002  - Im scharfen Schuss üben Spittaler Soldaten den Kampf im Gebirge in den verschneiten Tiroler Bergen.

In eine Klangwolke gehüllt war gestern Spittal, als 600 Soldaten des Jägerbataillons 26 singend durch ihre Garnisonsstadt marschierten.

Die Spittaler Jäger kehrten von einer 14-tägigen Gefechts- und Schießausbildung am Truppenübungsplatz Lizum zurück, wo für den diesjährigen Einrückungsturnus Mai die große Abschlussübung durchgeführt wurde. Mit dabei waren auch die jungen Rekruten, die erst im November nach Spittal eingerückt sind. Verstärkt wurden die Spittaler durch die Aufklärungskompanie aus Bleiburg und die Kursteilnehmer des Heereshochalpinisten-Gebirgskampfkurses, die sich aus ganz Österreich rekrutierten.

Der erste Teil der Übung stand für die Jägerkompanien im Zeichen der Ausbildung. Neben praktischen Übungen wie Gehen mit Schneetellern und Schiern, Suchen von Verschütteten mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät und dem Bau von Schneehöhlen und Biwaks wurde die Ausbildung auch mit interessanten Unterrichten abgerundet. So wurden die Soldaten mit den Gefahren des Hochgebirges und den Grundsätzen für das Leben und Überleben im Hochgebirge vertraut gemacht. Das schöne Winterwetter am Ende des ersten Ausbildungsabschnittes ermöglichte den Soldaten herrliche Gipfelerlebnisse.

Die Lagebeurteilung für den Einsatz eines Jägerzuges im alpinen Gelände war die Aufgabenstellung für die Teilnehmer des Gebirgskampfkurses. Verteidigung, Angriff und Schutz der Staatsgrenze waren die gestellten Themen, die die Schüler mit großem Engagement gelöst haben. Ein Theorieblock mit Grundsätzen des Gebirgskampfes und lehrreichen Beispielen aus der Geschichte des I. und II. Weltkrieges sowie aus der nahen Vergangenheit rundeten den Inhalt des Kurses ab. Ein interessantes Scharfschießen, bei dem erstmals so genannte "Peace Support Techniken" im Hochgebirge geübt wurden, fand bei den Kursteilnehmern großen Anklang. So konnte bei diesem Schießen, erstmals das Überschneefahrzeug Hägglunds, ein schwedisches Produkt, beim Jägerbataillon 26 eingesetzt werden. Der Brigadekommandant der 7. Jägerbrigade, Brigadier Günter Polajnar, besuchte seine Soldaten in der Lizum und konnte sich so auch vom hohen Ausbildungsstand der Kursteilnehmer überzeugen.

Klirrende Kälte, Temperaturen um minus 20° Celsius und ein strahlend blauer Winterhimmel leiteten die Gefechts- und Schießausbildung in der zweiten Verlegungswoche ein. Mit dem Beziehen der Einsatzräume wurde am Montag der Startschuss zur Übung "Feuerzauber" gegeben. Das Szenario, das dieser Übung mit integriertem Gefechtsschießen im Hochgebirge zugrunde gelegt war, orientierte sich an der neuen österreichischen Verteidigungs- und Sicherheitsdoktrin. So soll das Jägerbataillon 26 in die Lage versetzt werden, im Rahmen der internationalen Krisenbewältigung mitzuwirken.

Auf einer Seehöhe von 2500 Meter wurden Grenzübertrittsstellen errichtet und die Staatsgrenze mit Fußpatrouillen überwacht. Nach dem Aufflammen der Unruhen im Nachbarstaat wurden durch die Multinationale "Schutztruppe", der auch das Jägerbataillon 26 angehörte, Flüchtlinge aufgenommen, bewaffnete Kräfte des Nachbarstaates abgewiesen und interniert. Trotz des Einsatzes der internationalen Schutztruppe "eskalierte" die Lage und so wurde die Übung in den scharfen Schuss übergeleitet. Einen "Feuerzauber" ergab das Schießen mit den schweren Waffen bei Nacht. Als Höhepunkt des Bataillonsgefechtsschießens wurden Reservekräfte, die Teilnehmer des Gebirgskampfkurses, mit Hubschraubern eingeflogen, die in Form eines Angriffes die Souveränität des Staatsgebietes und den Verlauf des eigenen Verantwortungsbereiches wiederherstellten.

Sehr zufrieden mit den Leistungen der Spittaler Soldaten zeigte sich der seit 2. Dezember neu bestellte Kommandant der Landstreitkräfte, Generalleutnant Edmund Entacher, der das Jägerbataillon 26 erstmals inspizierte. Mit den Worten: "Ich gratuliere, das war eine ausgezeichnete Leistung" konnte der Kommandant des Jägerbataillons 26 Oberstleutnant Ferdinand Klinser das Lob des Herrn General stellvertretend für alle seine Soldaten entgegennehmen.

Premiere hatte auch das Schießen mit der Panzerabwehrlenkwaffe "Bill 2000", erstmals wurde auf einer Seehöhe von über 2000 Metern bei Tag und bei Nacht auf Steinstellungen und Bunker geschossen. Das Trefferergebnis konnte sich sehen lassen. "Alle Treffer im Ziel" die kurz gehaltene Meldung über Funk.

Erstmalig wurde durch das Jägerbataillon 26 auch der Gebirgskampfkurs durchgeführt, der auch im Rahmen der Gefechts- und Schießübung mitwirkte. Kurskommandant und Heeresbergführer Major Volkmar Ertl konnte am Ende des Kurses mit Freude feststellen, dass alle 30 Kursteilnehmer das Kursziel erreicht hatten, so konnte nach der Ergebnisbekanntgabe die weiße Fahne gehisst werden.

Generalleutnant Edmund Entacher und Oberstleutnant Ferdinand Klinser beobachten das Gefechtsschießen.

Generalleutnant Edmund Entacher und Oberstleutnant Ferdinand Klinser beobachten das Gefechtsschießen.

Das Überschneefahrzeug Hägglunds, ein schwedisches Produkt wird erstmals beim Jägerbataillon 26 eingesetzt.

Das Überschneefahrzeug Hägglunds, ein schwedisches Produkt wird erstmals beim Jägerbataillon 26 eingesetzt.

Soldaten des Gebirgskampfkurses werden mit Hubschraubern als Reserve eingeflogen.

Soldaten des Gebirgskampfkurses werden mit Hubschraubern als Reserve eingeflogen.

Spittaler Soldaten stellen die Integrität.

Spittaler Soldaten stellen die Integrität.

Der Hubschrauber als wichtiges Transportmittel im Gebirgseinsatz.

Der Hubschrauber als wichtiges Transportmittel im Gebirgseinsatz.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle