Spezialisten sprengen Bäume entlang der Mur
Nach Unwettern waren Spezialisten des Katastrophenhilfszuges Tamsweg im Einsatz an und in der Mur.
Ramingstein, Lungau, 17. Oktober 2005 - Bäume werden üblicher weise gefällt, nicht gesprengt. Es gibt aber Ausnahmesituationen, wie etwa am 13. und 14. Oktober im Lungau, an der Landesgrenze zur Steiermark. Nach Unwettern in der Vorwoche, waren in der Gemeinde Ramingstein mehrere Bäume am Ufer der Mur umgestürzt und hatten sich ineinander verkeilt. Hätten sie sich losgerissen und wären flussabwärts getrieben, wären einige Ortschaften an der Mur in Gefahr geraten. Ein Fall für die Spezialisten aus der Strucker-Kaserne.
Sprengung zur Gefahrenabwehr
Die Bezirkshauptmannschaft Tamsweg hatte Soldaten angefordert, worauf 14 Mann des Katastrophenhilfszuges in Marsch gesetzt wurden. "Die Sprengung ist aus Sicherheitsgründen notwendig", begründete Einsatzleiter Vizeleutnant Josef Bogensberger den außergewöhnlichen Einsatz. "Es wäre sonst unberechenbar geworden. Man weiß nicht, wie der Wurzelstock reagiert, wenn mit der Motorsäge gearbeitet wird."
Ab Donnerstagmittag arbeiteten die Soldaten auf dem unwegsamen Steilufer, entfernten größere Äste, brachten an einigen Stämmen Sprengschnüre an und zündeten diese. Präzise zerschnitten die Sprengladungen mit einer Kraft von 6.000 Metern pro Sekunde das Holz.
Gefahr gebannt
Die Bäume gehörten zu einem Waldstück, das vor einigen Jahren nach einem Föhnsturm schwer beschädigt worden war. Hätte man sie kreuz und quer am Hang liegen gelassen, hätte sie ein neuerliches Hochwasser alle auf einmal losreißen können. Dann wären die hölzerne Stürmitzerbrücke, aber auch der dahinter liegende Ort Madling in Gefahr gekommen.
Keine Routinearbeit
"Eine Routinesache ist das nicht", gab Vizeleutnant Bogensberger zu. "Man braucht da Spezialisten. Besonders, was die Sprengung betrifft, das Aufarbeiten des Holzes und die sicherheitstechnischen Maßnahmen." Am Freitag, den 14. Oktober, war die schwierige Arbeit für die Soldaten getan.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg