Eine Ära geht zu Ende: Letzter Flug des Draken
Zeltweg, 25. November 2005 - Mehr als 17 Jahre ist er ohne Unfall über Österreich geflogen. 500 Alarmstarts und 23.545 Flugstunden haben die Heeres-Piloten auf dem Saab Draken 35OE absolviert. Nun geht der Deltaflügler in Pension und mit ihm endet eines der bewegtesten Kapitel in der Geschichte der Militärluftfahrt des Bundesheeres.
Abschiedsfeier
Zur offiziellen Abschiedsfeier des Überschalljets luden die Luftstreitkräfte nach Zeltweg - neben Graz dem zweiten Stationierungsort des Draken. Verteidigungsminister Günther Platter konnte zu dem besonderen Anlass auch seine Amtsvorgänger Friedhelm Frischenschlager, Helmut Krünes, Robert Lichal und Herbert Scheibner in der Obersteiermark begrüßen.
Bilanz
Platter bedankte sich in seiner Rede beim Bundesheer für die unfallfreie Bilanz der Draken-Flotte und bestätigte in Hinblick auf den Nachfolger Eurofighter, dass die Entwicklung "in die richtige Richtung geht". Alt-Verteidigungsminister Robert Lichal erinnerte an die Diskussionen beim Ankauf der Abfangjäger, betonte aber, dass es kein Bundesheer nur für Katastropheneinsätze geben könne.
Generalmajor Erich Wolf, dem Kommandanten der Luftstreitkräfte, wurde vom schwedischen Draken-Hersteller Saab ein aus Holz geschnitzter "Drachen" überreicht.
Good Bye zum Fünfziger
Im Anschluss an die Festreden gab's zum letzten Air Display noch eine Extra-Überraschung: Zum Abschied zog ein funkelnd-schwarzer Draken im Sonder-Design die letzten Bahnen am Himmel über Zeltweg. Auf seiner Unterseite trägt der Jet das Symbol der "Dragon-Knights", der internationalen Vereinigung ehemaliger Draken-Piloten.
Mit 31. Dezember werden alle "Drachen" offiziell und endgültig außer Dienst gestellt. Ausgerechnet zu seinem fünfzigsten Geburtstag - der Draken ist gleich alt wie das Bundesheer - verabschiedet sich der Flieger vom aktiven Dienst. Der Blick von Piloten und Servicepersonal ist aber schon wieder in die Zukunft gerichtet: Wenn 2007 der Eurofighter neue Maßstäbe für die Sicherheit des österreichischen Luftraumes setzen wird.