Erdbeben: Bundesheer-Ärztin berichtet aus Peru
Lima, 23. August 2007 - Nach dem verheerenden Erdbeben in Peru, das mehr als 500 Tote forderte, beruhigt sich die Situation in der betroffenen Region südlich von Lima langsam. Das berichtet die Bundesheer-Ärztin Dr. Sylvia Sperandio, die am Sonntag im Katastrophengebiet eingetroffen ist. Sperandio: "Man merkt, dass die Hilfeleistungen anlaufen. Ein großes Problem ist aber nach wie vor die Versorgung mit Wasser."
Gezielte Hilfsmaßnahmen
Hunderttausende Menschen wurden durch das Beben obdachlos, "in vielen Städten ist die Wasserversorgung zusammengebrochen. Es gibt zu wenig Zelte und Decken. In der Nacht wird es empfindlich kalt mit Temperaturen unter zehn Grad", schilderte die Ärztin. Gemeinsam mit einem Experten-Team der EU erkundet Dr. Sperandio das Gebiet und sammelt Informationen für gezielte Hilfsmaßnahmen.
Nachbeben, aber weniger Plünderungen
Die Verzweiflung sei groß. "Viele weinen und schreien und bitten uns um Geld. Die Menschen sitzen in Zelten vor ihren kaputten Häusern." Plünderungen konnten die Behörden mit starker Polizeipräsenz inzwischen eindämmen, berichtete Sperandio, durch zum Teil starke Nachbeben breche aber immer wieder Panik aus.
Fortschritte
Die Heeres-Ärztin kann aber auch von Fortschritten berichten: So funktioniere etwa die Stromversorgung in einigen Dörfern wieder und viele Straßen seien bereits wieder befahrbar. In einigen Regionen sollen Kinder demnächst wieder zur Schule gehen. Die Hauptstadt Lima sei von dem Beben (7,5 und 8,0 auf der Richter-Skala) in der Nacht auf vergangenen Donnerstag beinahe vollständig verschont geblieben. Andere Dörfer im Umkreis seien wiederum flächendeckend zerstört, berichtete die Leiterin der Sanitätsanstalt Hörsching.
Erkundung in Bergdörfer
Am Mittwoch starteten die Mediziner eine Erkundung in kleine Bergdörfer nahe der Küste, die wegen der zerstörten Straßen bisher kaum erreicht werden konnten.