Blick in Zukunft einer europäischen Militärseelsorge
Iselsberg, 12. Oktober 2007 - Bereits zum 16. Mal trafen sich Soldaten und Heeresbedienstete aus fünf Nationen von 8. bis 12. Oktober zum internationalen militärethischen Seminar evangelischer Soldaten. Fand das Seminar zuletzt in Wien und Salzburg statt, so kehrten heuer 80 Teilnehmer ins Seminarzentrum auf dem Iselsberg zurück.
Militärseelsorge zwischen Christentum, Islam und Säkularisierung
Das Thema – obwohl schon seit Jahresbeginn fixiert – war aufgrund der Entwicklungen der letzten Zeit hochaktuell. Ging es doch um die Militärseelsorge in Europa zwischen Christentum, Islam und Säkularisierung. Hochaktuell deswegen, weil die Installierung einer islamischen Militärseelsorge im Österreichischen Bundesheer kurz vor der Realisierung ist. Und aktuell auch deswegen, weil mit Beginn 2008 bei den EUFOR-Peacekeepern in Bosnien und Herzegowina der Versuch gestartet wird, die deutschsprachigen Soldaten im Wechsel von deutschen und österreichischen Militärseelsorgern zu betreuen.
Hochkarätige Referenten
Nach dem Einstiegsreferat der Seminarleiterin Susanne Baus über "Religion als Konfliktpotential" referierte der Kärntner Militärkommandant Brigadier Gunther Spath darüber, wie man "Religiös in einer multireligiösen Gesellschaft leben" kann. Militärdekan Alfred Gronbach von der deutschen Bundeswehr legte seine Sichtweise zu dem Thema dar, und Militärgeneraldekan Franz Fahrner gab einen Einblick in die "Problematik des Fundamentalismus".
Islamische Glaubensgemeinschaft
Den Abschluss machte Mouddar Khouja von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, der in seinem Referat einerseits einen Überblick die Aktivitäten seiner Gemeinschaft darstellte und andererseits versuchte, Vorurteile gegenüber Mitmenschen islamischen Glaubens auszuräumen.
Feldgottesdienst am Plöckenpass
Das reichhaltige und diskussionsreiche Programm wurde mit einer Exkursion zum Plöckenpassmuseum in Kötschach-Mauthen mit anschließendem Feldgottesdienst auf der Passhöhe sowie einem unterhaltsamen Abend der Nationen abgerundet. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den "Seven Hill Singers" aus Klagenfurt.
Ein Bericht der Redaktion Evangelische Militärseelsorge