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Generalstabschef Ertl geht in Pension

Wien, 01. Dezember 2007  - Der Chef des Generalstabes des Österreichischen Bundesheeres, General Roland Ertl, beendete am 30. November 2007 seine 41-jährige Karriere als Soldat.

General Ertl wurde am 23. Juli 1945 in Bad Hall geboren. Seit 1. Dezember 2002 war General Ertl Chef des Generalstabes. Er war in dieser Funktion Generalsekretär des Bundesministeriums für Landesverteidigung, der oberste Berater des Bundesministers in allen militärischen Angelegenheiten, beratendes Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates und repräsentierte die militärische Führung des Bundesheeres im In- und Ausland. Im Besonderen oblag General Ertl die Dienstaufsicht über alle Kommanden, Dienststellen, Ämter, Akademien und Schulen – also über das Österreichische Bundesheer. General Ertl war Mitglied des Militärkomitees der Europäischen Union und des Euro-Atlantischen Militärpartnerschaftsrates. Er wurde sogar in die Hall of Fame aufgenommen.

General Roland Ertl wirkte für das Österreichische Bundesheer in mannigfaltigen Funktionen im nationalen, aber auch im internationalen Umfeld. Mitte der 70er Jahre stand er selbst im Auslandseinsatz im Rahmen des AUSBATT/UNDOF und im Force Headquarters in Syrien. Dies eröffnete die Sichtweise weit über die Perspektive der Heimatverteidigung hinaus für das stete Bestreben General Ertls, die Notwendigkeit und Wichtigkeit von Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres hochzuhalten und in ein breiteres internationales Umfeld zu führen. So wurden unter seiner Amtszeit und unter seinem Zutun wesentliche Weichen gestellt, den NATO/PfP geführten Einsatz SFOR zu EUFOR/Althea der Europäischen Union in Bosnien und Herzegowina zu transformieren und im Rahmen der Österreichischen EU Ratspräsidentschaft Führungsverantwortung zu übernehmen. Weiters wurden die Vorarbeiten für die Führung der multinationalen Task Force Süd im Kosovo eingeleitet. Dies führte erneut zur internationalen Anerkennung österreichischer Leistungsfähigkeit.

Aus seiner Erfahrung als Militärberater und Delegierter bei der ständigen Vertretung Österreichs bei den Vereinten Nationen in New York (in den 90er Jahren) war für General Ertl neben der Truppenstellung zu UN und NATO/PfP geführten Einsätzen die Nachhaltigkeit des Einsatzes im europäischen Umfeld ein besonders wichtiger Teil in der Umsetzung und im Verständnis seiner Funktion. Er beteiligte sich selbst gestalterisch an der Weiterentwicklung der ESVP (Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik) und brachte sich akzentuiert bei der Partnerschaft für den Frieden (PfP) ein.

Der Zugang für das Verständnis für die Herausforderungen des militärischen Truppendienstes wurde über Jahre in der Rainer Kaserne in Glasenbach eröffnet; dies inbesonders durch die erlebte und gelebte Arbeit für und mit den Milizsoldaten – auch in seiner langjährigen Mobilmachungsverwendung als zweiter Generalstabsoffizier und Stabschef der 6. Jägerbrigade. In zentraler Funktion setzte Ertl innovative Akzente in der Materialwirtschaft und entwickelte hierfür Systeme, die die Charakteristik der Basis für heutige Systeme darstellen. Dies kam zur Gänze bei der Luftraumüberwachung Goldhaube zum Einsatz, wurde für die Luftstreitkräfte weitergeführt und bildet heute den Standard für die Logistik des gesamten Österreichischen Bundesheeres. Vor seiner Bestellung zum Chef des Generalstabes war General Ertl Militärkommandant von Salzburg.

In fordernden Situationen erwies sich General Roland Ertl krisenfest und standhaft.

Die fünf Jahre Dienst als Chef des Generalstabes waren gekennzeichnet von der von innen heraus initiierten und selbst getragenen Reform des Österreichischen Bundesheeres, die in vielen Bereichen bereits zur Umsetzung geführt hat.

Die Heeresplanung der vergangenen Jahre schuf ein europäisch kompatibles Verfahren, das überall Platz greift. Synergien gegenüber der Europäischen Union wurden angestellt. Das Format der Truppe wurde gestrafft und in gleicher Weise für die militärische Landesverteidigung, für weitere Inlandsaufgaben und für das internationale Krisenmanagement ausgerichtet; somit wurde Interoperabilität erreicht. Parallel dazu stellt die umfassende Ausbildung beim Österreichischen Bundesheer in Verbindung mit neuen Technologien die hohen und strengen Prüfkriterien und Qualitätsstandards, die immer wieder international bestätigt werden, sicher.

Neben all den Reformen setzte sich General Roland Ertl stets für die Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres in Form von umsichtigem Handeln ein; so setzte er die sozialen Begleitmaßnahmen auf, die für alle Betroffenen der Umsetzung und Veränderungen der Reform des Österreichischen Bundesheeres zum Tragen kommen.

Das Österreichische Bundesheer verabschiedet mit General Roland Ertl einen Offizier, der stets die Interessen aller zu wahren suchte und die Pflichterfüllung und Loyalität gegenüber der Bundesregierung, dem Bundespräsidenten und der Republik Österreich als seine persönlich höchste Prämisse sah.

Generalstabschef Ertl nunmehr im Ruhestand.

Generalstabschef Ertl nunmehr im Ruhestand.

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