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"Schicksalsjahr 1938": Gedenktafel für Widerstandskämpfer

Wien, 11. März 2008  - Zum Thema "Schicksalsjahr 1938" haben heute Verteidigungsminister Norbert Darabos und Wiens Bürgermeister Michael Häupl am Floridsdorfer Spitz eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Widerstandskämpfer Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke enthüllt. Die drei Offiziere wurden dort am 8. April 1945 von Nationalsozialisten hingerichtet.

An dem militärischen Festakt nahmen neben zahlreichen Vertretern der Politik, des Militärs und der Opferverbände auch Generalstabschef Edmund Entacher und der Militärkommandanten von Wien, Brigadier Franz Reißner, teil.

Häupl: "Keine Gefährdung der Demokratie zulassen!"

Bürgermeister Häupl erinnerte an die insgesamt 370.000 Menschen, die während der Zeit des Naziregimes den gewaltsamen Tod fanden. Dem Jubel vieler auf dem Heldenplatz seien Tod und Zerstörung und ein Aderlass der Intelligenz und Kultur gefolgt, so Häupl. Es habe aber auch Widerstand zahlreicher Menschen gegen das brutale Regime gegeben.

Ein großes Beispiel dafür hätten die drei militärischen Widerstandskämpfer Biedermann, Huth und Raschke gesetzt, die letztlich ihr Leben für die Stadt Wien, die sie mit der "Operation Radetzky" vor der Zerstörung retten wollten, für die Wiener Bevölkerung und ihre Kameraden, deren Flucht sie ermöglichten, gelassen haben. Mit dem Dank an diese Männer für ihr Handeln verbinde sich der Auftrag, niemals wieder eine Gefährdung der Demokratie und der Freiheit zuzulassen, betonte Häupl.

Darabos: "Aus der Geschichte die richtigen Lehren gezogen"

Verteidigungsminister Norbert Darabos rief ebenfalls zur Wachsamkeit gegenüber allen antidemokratischen Tendenzen auf und dankte den anwesenden Soldaten für ihren Dienst für das demokratische Österreich. Der Minister erinnerte an die Rolle des Bundesheeres am 12. März 1938 und an den späteren militärischen Widerstand gegen die Nazi-Diktatur. "Wir müssen uns heute, 70 Jahre nach dem sogenannten Anschluss, eingestehen, dass das Bundesheer rund um den Einmarsch deutscher Truppen eine zwiespältige Rolle gespielt hat", bemerkte Darabos zur seinerzeitigen Entscheidung der Staats- und Heeresspitze, Österreich nicht zu verteidigen.

Darabos bezeichnete es aber auch als "vermessen, heute darüber urteilen zu wollen, ob ein entschlosseneres Vorgehen unsere Heimat vor Terrorherrschaft, Krieg und Zerstörung bewahrt hätte". Tatsache sei aber, "dass die damalige Staats- und Heeresführung ihrer Aufgabe, das Militär zur Landesverteidigung einzusetzen, nicht nachgekommen ist". Entscheidend sei, dass aus den Unzulänglichkeiten des Jahres 1938 und der Zeit davor die richtigen Lehren gezogen worden seien. So sei es heute unumstritten, dass die erste Pflicht des Bundesheeres sei, die Heimat zu schützen und die Menschen im Land zu verteidigen.

"Die Erfüllung dieser Aufgabe stelle ich als Verteidigungsminister in den Vordergrund meiner Arbeit und danke allen Soldatinnen und Soldaten, die ihr Leben in den Dienst der Republik Österreich gestellt haben und somit einen großen Beitrag für Sicherheit, Frieden und Wohlstand in unserem Land leisten", so Darabos in seiner Ansprache bei der Gedenkveranstaltung.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Wien

Minister Norbert Darabos am Floridsdorfer Spitz: "Erste Pflicht des Bundesheeres, die Heimat zu schützen und die Menschen im Land zu verteidigen".

Minister Norbert Darabos am Floridsdorfer Spitz: "Erste Pflicht des Bundesheeres, die Heimat zu schützen und die Menschen im Land zu verteidigen".

Bürgermeister Michael Häupl erinnerte an die vielen Opfer des Naziterrors: "Tod und Zerstörung und ein Aderlass der Intelligenz und Kultur".

Bürgermeister Michael Häupl erinnerte an die vielen Opfer des Naziterrors: "Tod und Zerstörung und ein Aderlass der Intelligenz und Kultur".

Enthüllten die Gedenktafel in Floridsdorf (v.l.): Bezirksvorsteher Heinz Lehner, Norbert Darabos, Michael Häupl, General Edmund Entacher.

Enthüllten die Gedenktafel in Floridsdorf (v.l.): Bezirksvorsteher Heinz Lehner, Norbert Darabos, Michael Häupl, General Edmund Entacher.

Die Inschrift auf der Tafel erinnert an die Widerstandskämpfer Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke.

Die Inschrift auf der Tafel erinnert an die Widerstandskämpfer Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke.

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