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Niemals vergessen: Zeitgeschichte für Soldaten im ehemaligen KZ Mauthausen

Mauthausen , 14. Mai 2008  - Am Mittwoch bereiteten sich Soldaten des Bundesheeres auf die diesjährige Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager vor. Die Befreiung des Lagers durch amerikanische Truppen jährt sich heuer zum dreiundsechzigsten Mal. Das Militärkommando OÖ beteiligt sich seit Jahren mit Ehrenposten, Kranzträgern, der Militärmusik und einer Abordnung an der Befreiungsfeier.

Vorbereitungstag

Ziel des Tages war es nicht, Schuldgefühle zu wecken, Schuld oder Unschuld festzustellen, sondern einfach das Geschehene nicht zu vergessen. Andreas Baumgartner vom Mauthausen-Komitee, der Mauthausener Bürgermeister Thomas Punkenhofer und Gemeinderat Walter Hofstätter begleiteten die 44 Soldaten unter Kommando von Major Gerhard Oberreiter durch die Gedenkstätte.

Selektion durch die SS

Baumgartner bemühte sich, nicht die üblichen Zahlen, Daten und Fakten darzustellen, sondern begleitete die Soldaten entlang des Weges eines ankommenden Häftlings bis zur ersten Selektion. Baumgartner: "Für das Überleben eines Häftlings war einzig und alleine seine Arbeitsfähigkeit entscheidend. Nicht Arbeitsfähige wurden von der SS oder den Kapos ermordet, erschlagen, vergast oder zu Tode gequält. Die Einweisung ins Sanitätslager bedeutet auch nichts Gutes. Ärzte experimentierten im Namen der Wissenschaft auf bestialische Art und Weise mit den Häftlingen und ermordeten auf diese Weise tausende. Arbeitsfähige wurden durch die schwere Steinbrucharbeit mit unzulänglichen Mitteln und ständiger Unterernährung ermordet. Trotzdem lag die Entscheidung, die Häftlinge zu Tode zu quälen aber bei jedem Einzelnen."

Besonders bewegend für die Soldaten waren vor allem die Schilderungen Baumgartners über die Schicksale von Kindern und Jugendlichen. Erst ab vierzehn Jahren galt man in den Augen der SS als arbeitsfähig. Jüngere Kinder wurden von den SS-Männern (in der dienstfreien Zeit durchwegs nette Familienväter) "selektiert" - also ermordet.

Befreiungsfeier

Gut vorbereitet, nahmen die Soldaten dann am Sonntag an der Befreiungsfeier als Ehrenposten am Sarkophag und Träger der Kränze des offiziellen Österreich und des Mauthausen-Komitees teil. Musikalisch gestaltete den Festakt die Militärmusik OÖ, bei dem unter anderem Bundespräsident Heinz Fischer und Bischof Ludwig Schwarz anwesend waren.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich

Andreas Baumgartner schilderte an der Todesstiege die Qualen der Strafkompanie.

Andreas Baumgartner schilderte an der Todesstiege die Qualen der Strafkompanie.

V.r.: Mauthausens Bürgermeister Thomas Punkenhofer und Gemeinderat Walter Hofstätter nahmen an der Veranstaltung teil.

V.r.: Mauthausens Bürgermeister Thomas Punkenhofer und Gemeinderat Walter Hofstätter nahmen an der Veranstaltung teil.

Am Jugenddenkmal erinnerte Baumgartner an das Schicksal der Kinder und Jugendlichen im Lager.

Am Jugenddenkmal erinnerte Baumgartner an das Schicksal der Kinder und Jugendlichen im Lager.

Die Soldaten am Eingang zum Quarantäneblock.

Die Soldaten am Eingang zum Quarantäneblock.

Die Kranzträger mit Bundespräsident Fischer und Bischof Schwarz.

Die Kranzträger mit Bundespräsident Fischer und Bischof Schwarz.

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