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Miliz-Kommandanten diskutieren Zukunft ihrer Verbände

Graz, 31. Mai 2008  - Das Führungspersonal der neuen Milizverbände und -einheiten lud das Streitkräfteführungskommando am Freitag in die Grazer Belgier-Kaserne. Und in der zweitägigen Besprechung gab die neue, strukturierte Miliz ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Das neue Milizsystem des Bundesheeres besteht aus zehn Jägerbataillonen in den Bundesländern (Wien hat zwei), neun Pionierkompanien, einem Versorgungsbataillon in Graz sowie einer "Task Group" des Jagdkommandos.

Wohlstand braucht Sicherheit

Major Peter Hofer vom Streitkräfteführungskommando eröffnete das Treffen und machte die Gäste auf den laufenden "Corporate Identity"-Prozess aufmerksam. Hofer erinnerte an das "gesunde Selbstverständnis" der österreichischen Soldaten, egal ob Berufs- oder Milizsoldaten. Der Wohlstand in Österreich, so Hofer, brauche Sicherheit, Ressourcen und im schlimmsten aller Fälle auch den Einsatz von Soldaten - als letztes Mittel, wenn die Diplomatie gescheitert sei. Dies gelte es zu verinnerlichen; und die Miliz sei ein wesentlicher Parameter und Multiplikator in Sachen Sicherheit, so Hofer.

Videokonferenz mit Syrien

Nach regen Diskussionen über den Stellenwert der Miliz ging es in die Operationsleitzentrale der Streitkräfte, wo gerade die letzten Vorbereitungen für den Schichtdienst während der Fußball-EM getroffen wurden. Hauptmann Norbert Dexer erklärte den Miliz-Kommandanten die Arbeitsweise des Einsatzstabes und lud sie ein, an einer Videokonferenz mit den UN-Truppen des Bundesheeres in Syrien teilzunehmen. Immmerhin: Zurzeit kommen 75 Prozent der Friedenssoldaten am Golan aus der Miliz.

Herausforderungen für die Zukunft

In einem Workshop zum Thema "Die Rolle der Miliz im Bundesheer 2010" zeigten die Kommandanten aber auch auf, wo sie Probleme sehen: Wegen fehlendem Gerät, fehlender Ausrüstung und zu wenig Personal sei derzeit nicht die volle Einsatzbereitschaft der Milizverbände gegeben. "Erst wenn wir Angreifen, Verzögern und Verteidigen können, kann Schutz gegeben werden. Ist das gegeben, wird die Miliz zu einem Teil der Streitkräfte", meinte etwa Oberstleutnant Christian Rennhofer, Kommandant eines Wiener Bataillons.

Auch Generalleutnant Günter Höfler, Kommandant der Streitkräfte, nannte die Dinge beim Namen: "Wir brauchen neue Uniformen, wir üben im Gebirge mit 30-Jahre alten Uniformen, dass kann es nicht gewesen sein." Der General appellierte an die Kommandanten, trotz ungelöster Probleme nicht aufzugeben. "Es kann nicht sein, dass ein Milizsoldat nicht in seine Kaserne kommt, weil seine Wehrdienstkarte nicht rechtzeitig ausgestellt wurde", so ein durchaus verärgerter General in seiner Ansprache.

"Corporate Identity" in der Miliz

Am Samstag stellten die Major Peter Hofer und Michael Mayerböck den laufenden "Corporate Identity"-Prozess des Bundesheeres vor, in den die Miliz-Verbände voll eingebunden sind - was sich nicht zuletzt auch in neuen Webauftritten auf www.bundesheer.at und in verstärkter Öffentlichkeitsarbeit der Verbände äußern soll.

Miliz bleibt unverzichtbar

Milizsoldaten tragen entscheidend zur Einsatzfähigkeit des Österreichischen Bundesheeres bei. Das Heer kann seine Aufgaben - besonders auch im Ausland - derzeit nur mit ihrer Hilfe erfüllen. Und die Kommandanten der Miliz erklärten sich bereit, die Streitkräfte auch weiterhin bestmöglich zu unterstützen.

Die Miliz-Kommandanten beim Workshop: Gute Seiten, aber auch Probleme vorhanden.

Die Miliz-Kommandanten beim Workshop: Gute Seiten, aber auch Probleme vorhanden.

Die Gäste diskutierten mit Generalleutnant Günter Höfler (r.) und Oberst Hans Tomaschitz.

Die Gäste diskutierten mit Generalleutnant Günter Höfler (r.) und Oberst Hans Tomaschitz.

Während der Vorträge wurden Wünsche, Beschwerden und Anregungen der Miliz vorgebracht.

Während der Vorträge wurden Wünsche, Beschwerden und Anregungen der Miliz vorgebracht.

Gruppenfoto: Das Führungspersonal der neu organisierten Miliz.

Gruppenfoto: Das Führungspersonal der neu organisierten Miliz.

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