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Peacebuilding: Bausatz für den Frieden

Wien, 09. September 2010  - Peacebuilding im Sinne von nachhaltiger Entwicklung und Verbesserung von Strukturen und Lebensumständen betroffener Menschen sei als Ergänzung zum klassischen Peacekeeping zu verstehen, und damit Grundlage für dauerhaften Frieden. Zu diesem Schluss kam der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik, Generalmajor Johann Pucher, in einem Arbeitsgespräch mit der Leiterin des Peace Building Support Office bei den Vereinten Nationen (UN-PBSO), Assistant Secretary General Judy Cheng-Hopkins

Friedenstreffpunkt Landesverteidigungsakademie

Vergangenen Dienstag diskutierten auf Einladung Puchers hochrangige Vertreter aus Militär, Diplomatie und Forschung an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Die Vertreter sprachen über verschiedene Ansätze der Konfliktverarbeitung und Friedensförderung mit besonderem Augenmerk auf Peacebuilding.

Peacebuilding als Ergänzung zum umfassenden Friedensansatz

Peacebuilding beginnt dort, wo klassisches, an zeitlich begrenzte Mandate gebundenes Peacekeeping an seine Grenzen stößt, nämlich beim Aufbau von langfristigen Kompetenzen und langlebigen Strukturen bei den Menschen vor Ort, und zielt in umfassender Weise auf die Bewältigung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Folgen von Kriegen ab.

Peacebuilding Engagement der UNO stärken

Peacebuilding ist kein Ersatz für Peacekeeping, aber eine kostengünstige Ergänzung, besonders wenn es gilt, von der reinen Friedenssicherung zum Aufbau von politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten in der ehemaligen Krisenregion überzugehen. Daher sei es notwendig, hinkünftig auf eine Verstärkung der zivilen Peacebuilding-Aktivitäten zu bauen, so Cheng-Hopkins.

Beratungsinstrument für konkrete Lösungen

Cheng-Hopkins präsentierte in den Gesprächen das UN-PBSO, das als Teil der Peacebuilding Commission ein Beratungsinstrument für UN-Generalsekretär, Sicherheitsrat und die betroffenen Länder ist. Der Sinn der Einrichtung liegt darin konkrete Lösungsstrategien für bestehende Herausforderungen und Projektvorschläge für dauerhafte, friedliche Entwicklung anzubieten und gegebenenfalls auch deren Finanzierung, in vielen Fällen gemeinsam mit der Weltbank, sicherzustellen.

Rückfall in die Gewalt verhindern

Eine Beratung durch UN-PBSO findet nur auf ausdrücklichen Wunsch der betroffenen Länder statt und bringt alle, in der jeweiligen Region tätigen nationalen und internationalen Organisationen sowie Vertreter der Politik zusammen, um alle Akteure in die Pflicht zu nehmen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, die über das Ende von UN-Missionen hinaus Wirkung haben sollen. Somit wird ein Rückfall in die Gewalt erschwert und eine kontinuierliche und langandauernde positive Entwicklung ermöglicht.

Derzeit werden Burundi, die Zentral Afrikanische Republik, Guinea-Bissau und Sierra Leone auf diese Art unterstützt, Liberia hat sich für eine Beratung durch das UN-PBSO beworben, so Cheng-Hopkins abschließend.

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