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Call the Austrians!

Wien, 29. September 2010  - 1960, fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags im Jahr des Beitritts zu den Vereinten Nationen, stellte sich für Österreich erstmals die Frage über die Beteiligung an einem internationalen Einsatz. Die Idee, sich an der UN-Operation im vormals belgischen Kongo zu beteiligen, kam vom damaligen Außenminister Dr. Bruno Kreisky. Er wollte damit einerseits die Stellung Österreichs in der Staatengemeinschaft festigen, andererseits aber vor allem die Unterstützung der UNO für die Klärung der Südtirolfrage erreichen. Da es für einen Auslandseinsatz zu dieser Zeit noch keine gesetzliche Grundlage gab, diese folgte erst 1965, wurde offiziell das „UN-Sanitätskontingent der Republik Österreich" entsandt. Um eine Teilnahme an dieser ersten UN-Mission zu ermöglichen mussten die Soldatinnen und Soldaten vom Bundesheer karenziert werden und mit Sonderverträge ausgestattet.

50 Jahre sind seitdem vergangen. 50 Jahre in denen die Beteiligung Österreichs an internationalen Missionen zur Erfolgsgeschichte wurde. Beinahe 90.000 Soldatinnen und Soldaten haben sich bisher in den Dienst des Friedens gestellt. Um ihre Leistungen in einem entsprechenden Rahmen zu würdigen, lud der Kommandant der Streitkräfte, GenLt Günter Höfler, zu einem Galaabend in den UNIQA-Tower. Dank eines großzügigen Sponsorings der UNIQA, dem starken Partner des Zentrum Einsatzvorbereitung, konnten rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär eine schwungvoll-informative Abendveranstaltung miterleben, deren Höhepunkt die Rede von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer war.

Bosnien-Herzegowina, Kosovo & Tschad

Pünktlich um 1930 Uhr eröffnete Prof. Frank Hoffmann den offiziellen Teil. Nach der Begrüßung sprach der Generaldirektor der UNIQA, Dr. Konstantin Klien, seine Grußworte. Mit einem neuen Videoclip, der in acht Minuten einen Abriss über 50 Jahre Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres zeigte wurde mit beeindruckenden und berührenden Bildern auf die Veranstaltung eingestimmt. In einer ersten Gesprächsrunde gaben ehemalige Kontingentsangehörige Eindrücke über ihren Einsatz in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und im Tschad wider. Im Anschluss daran sorgte Manuel Ortega mit seinem Auftritt für musikalischen Schwung.

In einer zweiten Gesprächsrunde kamen Künstler zu Wort. Franz Müllner von den Strebersdorfer Buam erzählte voller Begeisterung von seinem Golanabenteuer 1986. Es war dies eine der ersten Truppenbetreuungen überhaupt. Jazz Gitti schwärmte von ihren Kosovo-Konzerten und Erwin Steinhauer würdigte die Leistungen des österreichischen Kontingents am Golan, welches er bis dato zwei Mal besuchte.

Mit den Uptown Monotones ging es musikalisch weiter. Die zwei Ausnahmemusiker waren bereits am Golan und in Bosnien-Herzegowina im Einsatz, wo sie mitreißende Konzerte gaben. Und auch im UNIQA-Tower sorgten sie mit ihrer ganz eigenen musikalischen Philosophie für Begeisterung.

In der dritten Gesprächsrunde erläuterte GenMjr Wolfgang Jilke, er war von Jänner 2007 – März 2010 Force Commander bei UNDOF, seine Arbeit im Ausland. Generalstabschef General Edmund Entacher zeigte sich begeistert von der Arbeit der österreichischen Auslandskontingente, die wesentlich zur guten Reputation unseres Landes in den Einsatzgebieten beitragen. Minister Mag. Norbert Darabos erinnerte sich in seinem Interview mit sehr emotionalen Worten an den Beginn seiner Amtszeit, wo mit der Entsendung österreichischer Soldatinnen und Soldaten in den Tschad ein humanitärer Hilfseinsatz begonnen wurde, der von den Medien sehr kritisch aufgenommen wurde. Er bekräftigte die Absicht Österreichs, schon aus politischer Vernunft, weiterhin am Westbalkan eine zentrale Rolle im Dienste des Friedens zu spielen. Der Minister schloss auch einen weiteren Einsatz in Afrika sowie die Verlegung eines Kontingents in den Libanon 2011 nicht aus.

Nach einer Schweigeminute für die 49 im Ausland verstorbenen Soldaten betrat mit Monti Beton eine wahre Wiener Kultband die Bühne. Erst vor einer Woche gaben sie mit ihren Special Guests Tini Kainrath und Hans Krankl am Golan begeistert aufgenommene Konzerte. Und auch im UNIQA-Tower war ihre Musik Garant für beste Unterhaltung.

Allgemeine Wehrpflicht & Neutralität

Den Höhepunkt des Abends bildete die Ansprache von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Er ging in seiner Rede auf die langen Jahre der österreichischen Beteiligung an Friedensmissionen ein und betonte, dass das hohe Niveau und die Professionalität unserer Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu einer geschätzten „Visitenkarte“ und Grundlage des internationalen Vertrauens in unser Land geworden sind. Der Bundespräsident sprach sich dabei klar für die Beibehaltung der Neutralität und der allgemeinen Wehrpflicht aus. Im Friedensnobelpreis und in den jüngst ausgesprochenen lobenden Worten des UN-Generalsekretärs sieht Dr. Fischer nicht nur Anerkennung sondern auch Ansporn sich den künftigen Aufgaben zu stellen. Er dankte aber auch den Angehörigen, dass sie die Entscheidung für einen freiwilligen Auslandseinsatz mitgetragen haben. Abschließend übersandte er allen derzeit im Auslandseinsatz stehenden Soldatinnen und Soldaten seine besten Grüße und wünschte ihnen eine gesunde Heimkehr in die Heimat.

Rostige Flügel

Den Worten des Bundespräsidenten folgte ein zweiter Auftritt von Monti Beton mit Tini Kainrath und Hans Krankl. Sein Hit „Rostige Flügel“ sorgte für beste Stimmung im Saal. Die Schlussworte kamen vom Gastgeber des Abends, GenLt Günter Höfler. Er zog ein äußerst positives Resumee über die kontinuierliche Weiterentwicklung des österreichischen Peace Keepings und die Erfolge die dabei erzielt wurden und werden. Vor allem die zivil-militärische Zusammenarbeit ist für ihn ein wirklicher Garant der Hilfe bei der Stabilisierung des Friedens und dem Wiederaufbau eines Landes.

Als schlussendlich alle Künstler gemeinsam „Country Roads“ sangen und Österreichs heimliche Hymne „I am from Austria“ anstimmten, zog ein Hauch von Fernweh durch den UNIQA-Tower, der so manch altem Auslandskämpfer eine Träne ins Auge schwemmte.

Abschließend dankte GenLt Höfler mit kleinen Erinnerungsgeschenken den Künstlern für ihre musikalische Umrahmung und er lobte des Team der Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit des Zentrum Einsatzvorbereitung für die penible Vorbereitungsarbeit und die perfekte Durchführung der Veranstaltung.

Ein Bericht der Redaktion Zentrum für Einsatzvorbereitung

Minister Darabos mit Bundespräsident Heinz Fischer...

Minister Darabos mit Bundespräsident Heinz Fischer...

...und Moderator Frank Hoffmann.

...und Moderator Frank Hoffmann.

V.l.: Entacher, Fischer, Darabos, Klien, Höfler.

V.l.: Entacher, Fischer, Darabos, Klien, Höfler.

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