ERTA-Übung: "Hubschrauberabsturz am Bödele"
Losenpass-Bödele, 27. Jänner 2011 - "Alarm, Alarm: Hubschrauberabsturz am Bödele“, tönt es am Donnerstagvormittag aus dem Funkgerät der Flugüberwachung im Tower Hohenems. Dies ist jedoch nur eine Übungsannahme für das Flugnotfallteam der Luftraumsicherungsoperation "Dädalus 11". Diese Spezialisten sind anlässlich des Weltwirtschaftsforums Davos in Hohenems stationiert und wurden in den letzten Wochen speziell für solche Anlassfälle ausgebildet. In wenigen Minuten haben die Männer des "Emergency Response Team Air" (ERTA) des Bundesheeres ihre Ausrüstung in den Hubschraubern verstaut und heben mit zwei S-70 "Black Hawk" in Richtung Einsatzort ab. Das Flugnotfallteam hat alle Hände voll zu tun. Jeder Handgriff sitzt, die Soldaten wissen was zu tun ist.
Aus Notlandung wurde Absturz
"Ein Hubschrauber des Bundesheeres bekommt bei einem Routine-Erkundungsflug für einen Lawineneinsatz Probleme mit dem Triebwerk. Der Pilot versucht eine Notlandung am Bödele/Losenpass auf 1.140 Metern Seehöhe und stürzt dabei aus bisher ungeklärter Ursache ab", erklärt Übungsleiter Oberst Werner Greußing vom Militärkommando Vorarlberg den zahlreichen Medienvertretern das Szenario. Greußing weiter: "Dabei werden zwei Soldaten der Hubschrauberbesatzung und ein Zivilist am Boden zum Teil schwer verletzt. Die Einsatzzentrale ist alarmiert, Rotes Kreuz und das Flugnotfallteam sowie ein Notarzthubschrauber des Bundesheers sind am Weg zum Einsatzort."
Gemeinsamer Einsatz
Viele Passanten und Schitouristen stehen um das abgesperrte Areal am Bödele und verfolgen den Einsatz. Mit Flächenflugzeugen vom Typ "Pilatus" wird die Absturzstelle aufgeklärt. Kurze Zeit später ist schon das laute Knattern der heranfliegenden "Black Hawk"-Hubschrauber zu hören. Bei ihrer Landung nahe der Schipiste wirbeln die Maschinen jede Menge frischen Schnee auf. Lautstark werden Befehle erteilt. Der Einsatzleiter, Major Thomas Bernert, hat binnen kürzester Zeit ein Lagebild und setzt seine Einsatzkräfte ein. Reibungslos läuft das Miteinander von militärischen und zivilen Kräften. Rasch werden die drei Verletzten geborgen, versorgt und mit dem Notarzthubschrauber bzw. den Rot-Kreuz-Fahrzeugen der Rettungsabteilungen Egg und Schwarzenberg in die Spitäler abtransportiert.
Übungsziel erreicht, Flugnotfallteam einsatzbereit
"Die Übung verlief sehr diszipliniert und realistisch. Auch die Koordination mit den zivilen Einsatzkräften vor Ort war gut, kann aber in Teilbereichen verbessert werden", sagte Übungsleiter Oberst Werner Greußing dem angetretenen Flugnotfallteam und den Teilnehmern des Roten Kreuzes. Zufrieden zog Einsatzleiter Major Bernert Bilanz und sieht dem weiteren Verlauf der Luftraumsicherungsoperation mit seinem Flugnotfallteam gelassen entgegen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg