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Podiumsdiskussion: Neue Chancen für den Sudan

Wien, 17. März 2011  - Am Donnerstag trafen an der Landesverteidigungsakademie Wien hochrangige Vertreter aus Österreich und dem Sudan zu einer Podiumsdiskussion über die zukünftigen möglichen Entwicklungen des afrikanischen Landes zusammen. Die Veranstaltung ist als direkte Fortsezung der Aktivitäten im Sinne der "Africa-Policy" des Verteidigungsministeriums zu sehen.

Referendum für die Unabhängigkeit des Südens

Im Zentrum der Diskussion standen die Zukunft von Nord- und Südsudan und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten für das Land. Im Jänner 2011 stimmte die südsudanesische Bevölkerung in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit (98,83 Prozent) für die Unabhängigkeit des Landesteiles. Die Ausrufung des neuen Staates im Süden wird für 9. Juli 2011 anvisiert.

Friedliche Trennung für beide Seiten besser

Von einer friedlichen Trennung würden beide Konfliktparteien profitieren, da sie trotz aller politischen Gegensätze sowohl wirtschaftlich als auch sozial eng miteinander vernetzt sind. Eine gewaltsame Trennung hätte für beide Seiten negative Auswirkungen, so die allgemeine Sichtweise während der Diskussionen. Bis zur Ausrufung des neuen Staates müssten aber noch viele strittige Fragen geklärt werden, wie die Aufteilung des Erdöls oder die Frage der Staatsbürgerschaft, so die Teilnehmer in Wien.

Demokratische Richtung beibehalten

Handlungsbedarf bestehe vor allem in der Stärkung der demokratischen Institutionen, wie auch die sudanesischen Vertreter in der Diskussion einräumten. Aus sudanesischer Sicht werde die Situation von westlichen Medien allerdings schlechter dargestellt, als sie tatsächlich sei - und demokratische Entwicklungen seien ein fortwährender Prozess ohne Endpunkt.

Bildung und Infrastruktur fördern

Weitere Erkenntnisse des Treffens: Auch für künftige Generationen ist es wichtig, sich stetig in eine demokratische Richtung zu bewegen. Wesentlich für eine nachhaltige demokratische Entwicklung im Sudan, auch wenn dieser Prozess manchmal sehr langsam erscheine, seien verbesserte Bildungsmöglichkeiten und der Ausbau der Infrastruktur, so ein Experte.

Vertrauen für eine gemeinsame Zukunft

Während der Podiumsdiskussion wurde auch hervorgehoben, dass vor wenigen Jahren kaum jemand an ein friedvolles Referendum geglaubt hat. Dies zeige, dass trotz einer sehr schmerzvollen Geschichte beide Konfliktparteien an politischer Reife gewonnen und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut hätten. Beide Faktoren seien für eine gemeinsame Zukunft als selbständige Staaten unerlässlich und gäben Anlass zur Hoffnung. Die Experten kamen daher zu dem Schluss, dass auch die endgültige Trennung friedlicher vonstatten gehen werde, als manche Kommentatoren derzeit glauben.

Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik

V.l.: Moderator Werner Fasslabend, Sudans Parlamentspräsident Ahmed El Tahir und Generalmajor Johann Pucher von der Direktion für Sicherheitspolitik.

V.l.: Moderator Werner Fasslabend, Sudans Parlamentspräsident Ahmed El Tahir und Generalmajor Johann Pucher von der Direktion für Sicherheitspolitik.

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