"Amadeus 11": Bundesheer trainiert Terrorabwehr in der Luft
Salzburg, 15. September 2011 - Am Montag, den 12. September, hat die Luftraumüberwachungsübung "Amadeus 11" des Österreichischen Bundesheeres begonnen. Bis 22. September proben rund 2.000 Soldaten, darunter 800 Milizsoldaten, mit 42 Luftfahrzeugen dabei die Abwehr von Terroranschlägen.
Terrorbedrohung
Als Grundlage der Übung wird eine akute Terrorbedrohung in Europa angenommen, der gezielte Anschläge gegen die Erdölversorgung folgen - sowohl am Boden als auch aus der Luft. Das Bundesheer erhält deswegen den Auftrag, verdächtige Luftfahrzeuge abzufangen, zu identifizieren oder zur Landung zu zwingen. Zusätzlich werden fiktive Öllager durch Fliegerabwehrsysteme des Heeres geschützt.
Aber nicht nur aus der Luft droht während der Übung Gefahr: Erstmals werden auch Schiffe auf der Donau von Heeresfliegern aus der Luft überwacht. Um Anschläge auf dem Boden zu verhindern, stehen zudem Eingreifkräfte des Jagdkommandos bereit.
Deutschland und Schweiz unterstützen Übung
Die Darstellung von terrorverdächtigen Fliegern übernehmen zum Teil Flugzeuge aus Nachbarstaaten: "Aus der Schweiz und Deutschland werden Militärmaschinen in den österreichischen Luftraum einfliegen, die zivile Flugzeuge mit terrorverdächtigem Verhalten darstellen", erklärt dazu Brigadier Karl Gruber. "Eine Herausforderung für unsere Piloten wird es sein, verdächtige Flugzeuge im Umfeld der Zivilluftfahrt herauszufiltern." Gruber leitet die Übung vom Bunker der Einsatzzentrale in St. Johann im Pongau aus.
Grubenwehr und Katastropheneinsatz-Team
In das Training eingebunden sind erstmals auch 50 Soldaten der Grubenwehr des Bundesheeres. Diese Spezialisten der größten Grubenwehr Österreichs sind darauf spezialisiert, bei unterirdischen Bränden und Unfällen zu helfen. Und auch Sanitäter, Brandbekämpfungsspezialisten sowie Experten für atomare, biologische und chemische Bedrohungen können jederzeit mit Hubschraubern an Unfallstellen gebracht werden.
Alle Flugzeugtypen sind dabei
Während der "Amadeus 11" kommen sämtliche Flugzeug- und Hubschraubertypen des Bundesheeres zum Einsatz - darunter Eurofighter, Saab 105OE und C-130 "Hercules" sowie die Hubschrauber AB-212, OH-58 "Kiowa", S-70 "Black Hawk" und "Alouette" III.
Gestartet und gelandet wird von den Militär-Flugplätzen Zeltweg und Aigen im Ennstal, Linz-Hörsching, Langenlebarn und Wiener Neustadt. Auch die Kasernen in Mautern, St. Johann im Pongau und die Salzburger Schwarzenberg-Kaserne sind als Stützpunkte für Luftfahrzeuge vorgesehen. Aus Rücksicht auf die Bevölkerung sind jedoch keine Überschallflüge vorgesehen.