Murenabgang: Soldaten helfen in der Gemeinde Virgen
Virgen in Osttirol, 07. August 2012 - Am Samstag, den 4. August, ging in der Gemeinde Virgen in Osttirol am Nachmittag eine Mure ab und verwüstete den Ortskern mit meterhohem Geröll. Die Schlammlawine riss insgesamt acht Brücken und Fußstege mit sich; zahlreiche Keller, landwirtschaftliche Flächen und 22 Häuser wurden beschädigt. Auch die Strom- und Trinkwasserversorgung wurde für mehrere Stunden unterbrochen.
Rasche Hilfe
Nach einer Hilfsanforderung von Bezirkshauptfrau Olga Reisner beim Kommandanten des Jägerbataillons 24, Oberstleutnant Gerhard Pfeifer, wurden Soldaten der Garnison Lienz alarmiert und in Marsch gesetzt. Bereits Sonntagvormittag rückte ein Vorauskommando aus der Haspinger-Kaserne des Jägerbataillons 24 in das Katastrophengebiet ab. Mittags verlegte ein Assistenzzug in der Stärke von 30 Soldaten nach Virgen, wo unverzüglich mit den Aufräumarbeiten begonnen wurde. Der Tiroler Militärkommandant, Generalmajor Herbert Bauer, machte sich am Montag vor Ort ein Bild von der Situation. Zugleich wurden weitere 60 Soldaten des Jägerbataillons 24 unter dem Kommando von Hauptmann Markus Nußbaumer in Marsch gesetzt. Schwergewicht in dieser ersten Phase war das Beseitigen von Schlamm aus den Häusern und Kellern.
"Seit Montagmorgen sind wieder zahlreiche freiwillige Helfer des Bundesheeres, Feuerwehrleute aus dem gesamten Abschnitt sowie Bagger und Transportgeräte der einheimischen Firmen im Einsatz und befreien die Straßen und Wege vom zähen Schlamm. Wie lange die Aufräumarbeiten dauern werden, lässt sich noch nicht abschätzen. In Summe werden wir rund ein Monat brauchen", erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Virgen, Dietmar Ruggenthaler.
Spezialisten für schwierige Einsätze
Montagabend wurden 35 Pioniere der Panzerpionierkompanie des Pionierbataillons 2 aus Salzburg mit schwerem Pioniergerät sowie 52 Soldaten der 3. Kompanie des Führungsunterstützungsbataillons 1 aus Villach nach Lienz in die Haspinger-Kaserne verlegt.
Diese Spezialisten kamen Dienstagmorgen in Virgen an und werden voraussichtlich noch bis Samstag der Bevölkerung helfen. Mit dem zur Verfügung stehenden Brückenbaumaterial haben die Pioniere bereits mit dem Wiederaufbau einer der zerstörten Brücke begonnen. Anschließend erfolgte die Säuberung der landwirtschaftlichen Flächen und der Wege, die stark vermurt wurden, durch zivile Räumfahrzeuge.
Stolz, helfen zu können
"Ich bin stolz ein Teil der Einsatzkräfte zu sein, die hier in Virgen gemäß dem Motto des Österreichischen Bundesheeres 'Schutz und Hilfe' vor Ort helfen. Die Soldaten spüren eine tiefe Dankbarkeit seitens der betroffenen Bevölkerung und der Gemeindeverantwortlichen", so Hauptmann Nußbaumer.
Das Österreichische Bundesheer hat zur Gemeinde Virgen eine besondere historische Beziehung: Virgen war von 1979 bis 1981 ein Garnisonsort, in dem die zweite Jägerkompanie des damaligen Osttiroler Landwehrstammregimentes 64 stationiert war.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion 6. Jägerbrigade