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Forum Alpbach: Vorsorge für zukünftige Generationen

Alpbach, 27. August 2012  - "Erwartungen – Die Zukunft der Jugend" stand Ende August im Mittelpunkt der Politischen Gespräche des Europäischen Forums Alpbach 2012. Das Verteidigungsministerium beteiligte sich auch heuer wieder bei dem renommierten Tiroler "Think Tank". Unter der Leitung des sicherheitspolitischen Direktors des Ressorts, Generalmajor Johann Pucher, diskutierten internationale Experten zum Thema "Europäische Sicherheit im 21. Jahrhundert".

Hohes Bedürfnis nach Sicherheit

Ein baldiger Krieg im Nahen Osten, klimabedingte Massenmigration aus Küstenregionen, Ressourcenkriege, Nationalismus und Populismus – die Darstellungen sehr kontroverser Erfahrungs- und Erwartungsbilder zu diesen Thematiken bildeten den Rahmen für eine spannende sicherheitspolitische Diskussion. Die ambivalente Gruppe an Rednern stellte einerseits die Befürchtungen und Erwartungen der Jugend an unsere Zukunft bzw. die Bedenken an die sicherheitspolitischen Entwicklungen sowie andererseits die aktuelle sicherheitspolitische Lage und zukünftige sicherheitspolitische Marschrichtung in der Europäischen Union gegenüber. In Österreich zeige sich ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit, so die Motivforscherin Sophie Karmasin. Jedoch wird der Begriff "Sicherheit" im Verständnis der Österreicherinnen und Österreicher nicht vorrangig mit militärischen Themen verbunden. Das Bundesheer solle vor allem für humanitäre Hilfeleistungen und Katastrophenschutz eingesetzt werden, so Karmasin.

Neue Herausforderungen

Finanzkrise und der Klimawandel stellen neue Herausforderungen für eine gemeinsame europäische Sicherheitspolitik dar. In naher Zukunft könnten Massenmigrationen aus unbewohnbar gewordenen Regionen oder demographische Fehlentwicklungen enormes Konfliktpotential mit sich bringen. Diesen Problemen gelte es ohne Anwendung von Gewalt entgegenzuwirken, so der Appell Elias Bierdels vom Zentrum für Frieden und Konfliktforschung in Stadtschlaining. Ihn verstört die bisherige Vorgehensweise der Europäischen Union an sicherheitspolitische Problemfelder, vor allem im europäischen Grenzraum. Nicht allzu selten reagiere man mit Minenfeldern, Stacheldraht und Militär. Zunehmende Migration aus Perspektivlosigkeit junger Menschen sieht auch Vedran Džihic sehr problematisch. Der Assistenzprofessor an der Universität Wien verstand es als gebürtiger Bosnier die Situation vieler Jugendlicher in der Balkanregion ausführlich wiederzugeben und darauf hinzuweisen, dass Arbeitslosigkeit und niedrige Lohnaussichten in Zukunft weitere Migration aus der unmittelbaren EU-Nachbarschaft fördern werden.

Der nächste Krieg noch heuer?

Etwas mehr Pessimismus versprühte der Chefkorrespondent der Tageszeitung "Die Welt", Michael Stürmer. Prinzipiell sei Gewaltanwendung nie etwas begrüßenswertes, dennoch werde sich Europa in Zukunft nicht ausschließlich auf "soft power" verlassen können. Er forderte in Hinblick auf anstehende Entwicklungen mehr Zusammenhalt und eine starke Führung in der europäischen Sicherheitspolitik ein. Noch im diesen Jahr könnte es im Nahen Osten mit Syrien, Iran, Israel und USA zu einem Krieg kommen, warnte Stürmer. Die Stärke und Handlungsfähigkeit Europas werde dabei auf den Prüfstand gestellt werden.

Generalmajor Johann Pucher leitete die Diskussion.

Generalmajor Johann Pucher leitete die Diskussion.

In Alpbach diskutierten v.l.: Sophie Karmasin, Michael Stürmer, Vedran Džihic und Elias Bierdel.

In Alpbach diskutierten v.l.: Sophie Karmasin, Michael Stürmer, Vedran Džihic und Elias Bierdel.

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